Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Vulkandome und europäischer Wasserkreislauf: Förderung exzellenter Forschung am GFZ

26.01.2015: Zwei Forschungsstipendien des Europäischen Forschungsrates ERC an GFZ-Wissenschaftler vergeben.

26.01.2015: Zwei Forschungsstipendien des Europäischen Forschungsrates ERC an GFZ-Wissenschaftler vergeben.

Gleich zwei GFZ-Wissenschaftler konnten sich erfolgreich um den hochdotierten ERC Consolidator Grant bewerben und werden nun jeweils über einen Zeitraum von fünf Jahren mit bis zu 2 Millionen Euro gefördert. Der GFZ-Vorstand gratulierte beiden Grantees sehr herzlich. Bei den Wissenschaftlern handelt es sich um Dr. Thomas Walter, GFZ-Sektion " Erdbeben- und Vulkanphysik ", und Dr. Dirk Sachse aus der Sektion „Geomorphologie”. Dr. Walter erhält das Stipendium für sein Forschungsprojekt VOLCAPSE zur Verbesserung der Risikoabschätzung bei Vulkanausbrüchen, Dr. Sachse konnte mit seinem Projekt STEEPclim, zur Rekonstruktion klimabedingter Veränderungen des Wasserkreislaufs in der Vergangenheit auf dem gesamten europäischen Kontinent, punkten.

Mit einem ERC Consolidator Grant werden Wissenschaftler in der Mitte ihrer Laufbahn gefördert, deren Forschung sich als besonders aussichtsreich darstellt. Der ERC Grant ist hochkompetitiv und wird für exzellente Wissenschaftler in der Konsolidierungsphase vergeben, d.h. in einer Phase in der die Wissenschaftler eigene wissenschaftliche Teams und Forschungsprogramme aufbauen. Das ERC-Programm fördert grundlagenorientierte und bahnbrechende Forschung und ist offen für alle Forschungsbereiche.

Mit dem Forschungsprojekt VOLCAPSE trägt Dr. Walter mit seinem Team, an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, zur verbesserten Risikoabschätzung von Vulkaneruptionen bei: "Aktive Vulkane sind nur schwer zu erforschen und zu überwachen. Ihre heißen Auswürfe machen Vulkane nicht nur für deren Umgebung gefährlich, sondern den Zugang auch für Wissenschaftler unberechenbar." Asche verhindert oft die Sicht auf einen Vulkan, herabfallende Gesteinsbrocken und pyroklastische Ströme gefährden Leben und Infrastruktur. Innerhalb des Projekts sollen daher Daten von Radarsatelliten mit denen vernetzter Kameras, ausgestattet mit Bewegungssensoren, kombiniert werden. Dies erlaubt Vorboten nahender Vulkanausbrüche zu erkennen und das Gefährdungspotenzial während Eruptionen zu ermitteln.

Dr. Sachse und sein Team arbeiten mit dem Projekt STEEPclim an einem besseren Verständnis der regionalen Unterschiede von Auswirkungen vergangener Klimawechsel am Ende der letzten Eiszeit (vor 15.000-10.000 Jahren): "Regionale Veränderungen im hydrologischen Kreislauf sind unter Klimawandelszenarien immer noch schwer vorhersagbar, aber immens wichtig für Ökosysteme und auch die menschliche Zivilisation". Dr. Sachse und sein Team verwenden neue molekulare und isotopengeochemische Methoden, um an jahreszeitlich geschichteten Ablagerungen aus Seen in ganz Europa erstmals quantitativ und über den gesamten europäischen Kontinent Veränderungen im Wasserkreislauf zu rekonstruieren. Hierdurch sollen die Ursachen solcher Änderungen besser verstanden werden. Mit solchen hochaufgelösten Daten lassen sich dann auch Vorhersagemodelle für zukünftige Änderungen überprüfen.

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