Die Gravity Recovery and Climate Experiment-Follow-On (GRACE-FO) Mission wurde am 22. Mai 2018 erfolgreich gestartet, wird von der NASA gelenkt und soll die Ziele und Datensätze der vormaligen GRACE Mission fortsetzen.
Satellitensysteme
Das GFZ war und ist wesentlich beteiligt bei Entwicklung, Bau, Betrieb und Auswertung zahlreicher geowissenschaftlicher Satellitenmissionen und -systeme. Darüber hinaus werden am GFZ eine Satelliten-Empfangsstation und eine Satelliten-Laserradarstation betrieben.
Satellitenmissionen
EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) ist eine deutsche hyperspektrale Satellitenmission, die darauf abzielt, die Erdoberfläche zu überwachen und zu charakterisieren. EnMAP wird genaue und diagnostische Oberflächenparameter für terrestrische und aquatische Ökosysteme liefern, die in einer Reihe von Anwendungsbereichen eingesetzt werden können. Es wird die Quantifizierung und Modellierung wichtiger Ökosystemprozesse, die Untersuchung der vielfältigen Auswirkungen menschlicher Eingriffe und das Management natürlicher Ressourcen ermöglichen.
Die ESA Satellitenmission Swarm, an der auch das GFZ beteiligt ist, vermisst seit November 2013 das Erdmagnetfeld. Die Mission besteht aus einer Konstellation von drei baugleichen, erdnahen Satelliten und liefert neben Daten zum Erdmagnetfeld auch solche zu ionosphärischen und atmosphärischen Parametern.
CHAMP war eine deutsche Kleinsatellitenmission unter GFZ-Leitung für die geowissenschaftliche und atmosphärische Forschung. Durch seine hochpräzise, multifunktionelle und komplementäre Instrumentierung und seine Bahneigenschaften wurden erstmals hochpräzise gravimetrische und magnetische Feldmessungen simultan und über eine Periode von über 10 Jahren räumlich und zeitlich generiert.
GRACE ist ein gemeinsames Projekt zwischen der US Raumfahrtbehörde ( NASA ) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ( DLR ). Die Mission wurde 1996 von der Universität von Texas in Austin, Zentrum für Weltraumforschung ( UTCSR ), dem Deutschen GeoForschungsZentrum ( GFZ ) und den Jet Propulsion Laboratories in Pasadena geplant.
Der Forschungssatellit GOCE (Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer) ist die erste Mission des Forschungsprogramms “Living Planet” der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Diese Satellitenmission vermisste das Schwerefeld der Erde im globalen Maßstab in einer räumlichen Auflösung von ca. 100 km. Das ist beträchtlich präziser als alle bisherigen Schwerefeld-Satellitenmissionen.
GFZ-1 war der erste Satellit des GFZ und wurde für den Bereich der Satellitengeodäsie konzipiert, ausgerüstet mit Laserreflektoren. Der kugelförmige Satellit konnte mit hoher Genauigkeit die Variationen in der Rotationscharakteristik der Erde untersuchen und das Erdgravitationsfeld vermessen.
Bodenstationen
Das GFZ betreibt eine Satelliten-Empfangsstation in Ny-Ålesund, Spitzbergen (78° 55´ Nord, 11° 56´ Ost), über die Daten von Forschungssatelliten in polaren Umlaufbahnen empfangen werden. Die Station befindet sich etwa einen Kilometer außerhalb der Ortschaft, zwischen der Startbahn des örtlichen Flugplatzes und dem Königsfjord.
Die Satelliten-Laserradarstation Potsdam (SLR – Satellite Laser Ranging) arbeitet seit Januar 2003 kontinuierlich innerhalb des weltweiten ILRS-Netzwerkes ( ILRS – International Laser Ranging Service).