Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Überblick über die Wasserressourcen der Welt

Kürzlich ist der Report „State of Global Water Resources 2022“ der World Meteorological Organization WMO erschienen. Er enthält wichtige Beiträge des GFZ.

Der kürzlich erschienene Report „State of Global Water Resources 2022“ der World Meteorological Organization WMO bietet eine prägnante Darstellung des Zustands der Wasserressourcen in großen Einzugsgebieten der Welt. Er enthält Analysen zum Zustand großer Flüsse, der terrestrischen Wasserspeicherung (TWS) und ausgewählter Parameter der von Eis geprägten Gebiete (Kryosphäre). Hinzu kommen Variablen, die das Grundwasser, die Verdunstung (Evapotranspiration), die Bodenfeuchte und die Wasserspeicher beschreiben, sowie ein Überblick über die wichtigsten hydrologischen Katastrophen des Jahres 2022 weltweit.

Zu diesem umfassenden Bericht hat die Forschung des GFZ maßgeblich beigetragen. Auswertungen im Kapitel „Terrestrial Water Storage (TWS)“ basieren auf Berechnungen auf Grundlage der GRACE- und GRACE-FO-Daten in den Sektionen Globales Geomonitoring und Schwerefeld (Christoph Dahle) und Erdsystemmodellierung (Henryk Dobslaw, Robert Dill, Eva Börgens). Aufbauend darauf erstellte Andreas Güntner (Sektion Hydrologie) die Abbildungen 9 (zum aktuellen Zustand der Gesamtwasserspeicherung auf den Kontinentalflächen weltweit im Jahr 2022, eingeordnet in die Jahre zuvor seit Missionsbeginn 2002) und 10 (zum langfristigen Trend von TWS von 2002 bis 2022). An der Einordnung und Interpretation der Ergebnisse war Andreas Güntner ebenfalls beteiligt. Der Hydrologe vom GFZ sagt: „TWS ein wichtiger Indikator für den Zustand der regionalen Wasserresourcen und für die Bilanz aus Niederschlag, Verdunstung und Abfluss. TWS wurde daher von der WMO als sehr relevante Komponente für diesen Report gesehen.“

Auch die GFZ-Forschung zum Wasserhaushalt in Zentralasien floss in den Report ein. Zentralasien nimmt nicht nur eine bedeutende Rolle bei den Vorkommen von Süßwasser auf der Erde, sondern auch bei der Wasserversorgung von großen Teilen der Weltbevölkerung ein. Im Kapitel „Snow cover and glaciers” wurden im Themenschwerpunkt „Cryosphere changes and water resources management” Daten aus langjährigen Monitoringprogrammen für die Gletschersysteme Abramov und Golubin verwendet, die mithilfe von Landsat-Satellitendaten durch das CAIAG bereitgestellt werden. CAIAG steht für Central Asian Institute for Applied Geosciences und ist eine gemeinschaftliche Initiative des GFZ mit der Republik Kirgistan. Der Co-Direktor des CAIAG auf deutscher Seite, Oliver Bens vom GFZ, ordnet die Kartierung der kirgisischen Gletscher ein: „Allein für Kirgistan hat das landesweite Monitoringprogramm 9957 Gletscher mit einer Gesamtfläche von 6683,1 Quadratkilometern katalogisiert. Im Vergleich dazu verfügt Deutschland über 4 Gletscher mit einer Gesamtfläche von ca. 0,12 Quadratkilometern.“

Der Bericht steht zum Download bereit unter
https://library.wmo.int/viewer/68473/download?file=1333_en.pdf&type=pdf&navigator=1

Weitere Informationen zu den GRACE-Satellitenmissionen und deren Bedeutung für die Erfassung des weltweiten Wasserkreislaufs finden Sie unter der kürzlich vom GFZ neu zusammengestellten Informationsplattform globalwaterstorage.info.

Wissenschaftliche Ansprechperson

Wissenschaftliche Ansprechperson

Arbeitsgruppenleiter
Prof. Dr. Andreas Güntner

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