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SWARM-Satelliten: Systeme eingeschaltet

Wie die European Space Agency ESA und der Satellitenbauer Astrium in einem Statusbericht am Mittag des 03.12.2013 mitteilten, konnten während der SWARM-Passagen über der Bodenstation Kiruna, Schweden, sukzessive alle Messinstrumente eingeschaltet werden.

03.12.2013|Potsdam: Mit dem Start der drei ESA-Satelliten SWARM am 22.10.2013 mit einer russischen Rockot-Rakete, dem anschließenden Aussetzen der Satelliten anderthalb Stunden später und der Aufnahme des Funkkontakts war ein erfolgreicher Beginn der Mission erfolgt. Die nächste kritische Phase bestand im Ausklappen des Messgeräte-Arms, auf dem sich die hochempfindlichen Magnetometer und die Sternsensoren befinden. Einige Stunden später stand fest: Bei allen drei Satelliten funktionierten die Ausklapp-Mechanismen einwandfrei.

Wie die European Space Agency ESA und der Satellitenbauer Astrium in einem Statusbericht am Mittag des 03.12.2013 mitteilten, konnten während der anschließenden Passagen über der Bodenstation Kiruna, Schweden, sukzessive alle Messinstrumente eingeschaltet werden. Auf jedem Satelliten befinden sich an der Spitze des Messauslegers ein Magnetometer zur Messung der Magnetfeldstärke. In der Mitte des Auslegers sind je ein Vektor-Magnetometer zur Messung der Magnetfeldrichtung und ein Satz von drei Sternkameras für die Raum-Orientierung des Satelliten angebracht. Ein Akzelerometer misst die Kräfte, die auf den Flugkörper wirken, ein elektrisches Feldinstrument registriert die Ionenbewegung in der Hochatmosphäre so wie die Dichte und Temperatur des umgebenden Plasmas. Ein wichtiges Instrument für die wissenschaftliche Interpretation der Messdaten ist der GPS-Empfänger. Von ihm lassen sich die momentane Position und die genaue Zeit ableiten. Nicht vergessen sei das spezielle Spiegelsystem an der Unterseite der Satelliten. Es dient als  Reflektor für die vom Boden ausgesandten Laser-Pulse. Mit ihnen lassen sich die Satellitenbahnen millimetergenau vermessen.

Wie die ESA meldete, sind alle sechs Instrumente auf jedem der drei Satelliten erfolgreich in Betrieb genommen wurden. Lediglich das Gerät zur Messung der elektrischen Feldstärke läuft bisher ohne das planmäßige Einschalten der Hochspannung, da das Gerät noch etwas längere Zeit zur vollständigen Ausgasung benötigt. In den kommenden Wochen, bis Ende Februar, folgt nun die In-Orbit-Kalibrierung der Systeme und die anschließende Feinjustierung der Messmodi bei den einzelnen Instrumenten. Das GFZ mit seiner Erfahrung von CHAMP und GRACE ist in diese Aufgabe mit eingebunden.  Auch die vom GFZ beigestellten Laser-Reflektoren konnten ihre Qualität unter Beweis stellen. Schon bei ersten Versuchen wurden Abstandsmessungen mit nur 8 mm Unsicherheit erzielt. Leider bot das trübe Herbstwetter an der Station des GFZ in Potsdam bisher nur wenige gute Messgelegenheiten.

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