Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Sicheres Speichern von CO2 für Jahrtausende

Ist eine sichere und dauerhafte geologische Speicherung des Treibhausgases CO2 im tieferen Untergrund möglich? Das ist die zentrale Frage, mit der sich Geowissenschaftler und Ingenieure im EU-Projekt CO2CARE – CO2 Site Closure Assessment Research – seit fast drei Jahren beschäftigen. Zum Abschluss des Projekts diskutieren  Wissenschaftler aus 13 Ländern die Ergebnisse auf der CO2CARE-Abschlusskonferenz am 4. und 5. November 2013 im Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ.

CO2CARE-Abschlusskonferenz am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ

Ist eine sichere und dauerhafte geologische Speicherung des Treibhausgases CO2 im tieferen Untergrund möglich? Das ist die zentrale Frage, mit der sich Geowissenschaftler und Ingenieure im EU-Projekt CO2CARE – CO2 Site Closure Assessment Research – seit fast drei Jahren beschäftigen. Zum Abschluss des Projekts diskutieren  Wissenschaftler aus 13 Ländern die Ergebnisse auf der CO2CARE-Abschlusskonferenz am 4. und 5. November 2013 im Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. 

Ziel des vom GFZ koordinierten Projektes ist es, Technologien und Verfahren zu entwickeln, die einen sicheren und nachhaltigen Verschluss von geologischen CO2-Speichern gewährleisten. Ein Konsortium von 23 Partnern aus Europa, den USA, Kanada, Australien und Japan hat dazu umfangreiche geologische, chemische und geophysikalische Untersuchungen sowie numerische Modellierungen durchgeführt. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten hauptsächlich auf drei Schwerpunkte: 1. Bohrlochverschluss und Langzeitintegrität. Anhand von Labor- und Feldexperimenten sowie Computersimulationen werden robuste Techniken für den Bohrlochverschluss und dessen Überwachung entwickelt. 2. Reservoir-Management und Langzeitprognosen für einen nachhaltigen Verschluss. Das tatsächliche Verhalten von CO2 im Speicherkomplex wird mit dem simulierten Verhalten auf Übereinstimmung geprüft. Im Wesentlichen soll die Langzeitintegrität und Stabilisierung des CO2-Speichers demonstriert werden. 3. Methoden des Risikomanagements für langfristige Sicherheit. Es werden Risiken bewertet und Methoden zu Minderung möglicher Schäden entwickelt, die beispielsweise bei einer Leckage entstehen würden. 

Für die Lokalisierung und Ausbreitung des CO2 im Untergrund werden je nach Standort unterschiedliche Überwachungstechniken eingesetzt und miteinander kombiniert, mit deren Hilfe auch mögliche Leckagen erkannt werden können. Der GFZ-Pilotstandort Ketzin nahe Berlin ist beispielsweise einer von insgesamt neun unterschiedlichen CO2-Speichern an Land (onshore) und im Meer (offshore), die im Projekt weltweit untersucht werden. 

Neben den geowissenschaftlichen sind auch rechtliche Fragen für den Verschluss von zentraler Bedeutung. Im Projekt wurden dazu technische und wissenschaftliche Anforderungen formuliert, die in Zusammenarbeit mit Vertretern der jeweils zuständigen Behörden und Ministerien aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Norwegen entwickelt wurden. „Wir haben den möglichen Verschluss von drei unterschiedlichen CO2-Speichern, offshore und onshore, vorgestellt und diskutiert“, berichtet Axel Liebscher, Projektkoordinator und Leiter des Zentrums für Geologische Speicherung CGS am GFZ. „Ziel dieser „Trockenübung“ war es, einen vorläufigen Anforderungskatalog zur sicheren und nachhaltigen Speicherung von CO2 gemeinsam mit den Behörden zu erarbeiten, der zum einen die neuen CO2CARE Forschungsergebnisse berücksichtigt und zum anderen die Vorgaben der EU Direktive (DIRECTIVE 2009/31/EC) zur geologischen Speicherung von CO2 und die jeweiligen nationalen CCS-Gesetze umsetzt“. 

Am Ende der Projektlaufzeit stehen Praxisleitlinien für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben beim Verschluss von CO2-Speichern zur Verfügung. Das hat internationale Bedeutung. Zwar gibt es mittlerweile weltweit zahlreiche geologische CO2-Speicher, jedoch wurden bislang die allermeisten nicht mit behördlicher Genehmigung verschlossen. Zur Bewältigung dieser Aufgabe werden die CO2CARE Best Practice Guidelines eine wichtige Hilfestellung geben. 

Weitere Informationen finden sich unter:

www.co2care.org

Abb. in druckfähiger Auflösung unter:

https://www.co2care.org/News.aspx?section=617&ViewType=Actual&IdType=617

Multimedia unter:

www.co2care.org/Sections.aspx

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