Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Posterpreis für Marie Bonitz auf der GeoBerlin

Marie Bonitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Sektion 3.4 Fluidsystemmodellierung, wurde auf der diesjährigen GeoBerlin mit dem Posterpreis (1.Platz) ausgezeichnet.

Marie Bonitz, seit 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin in der Sektion 3.4 Fluidsystemmodellierung am GFZ, wurde auf der diesjährigen GeoBerlin für ihr dort präsentiertes Poster mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Das Poster beschäftigt sich mit den mineralogischen und geochemischen Veränderungen im Opalinuston, um die langfristige Stabilität dieses hydrogeochemischen Systems einschätzen zu können.

Wissenschaftliche Inhalte des Posters

Forschung zur Integrität von Endlagern

Der Opalinuston ist das ausgewählte Wirtsgestein für die geologische Tiefenlagerung von Atommüll in der Schweiz. Es wird auch in Deutschland untersucht. Für die langfristige Integrität des Endlagers sind zeitlich und räumlich stabile geochemische Bedingungen unerlässlich. Die Identifikation von mineralogischen und geochemischen Veränderungen im Opalinuston und den umliegenden Formationen gibt Aufschluss über deren Stabilität in der Vergangenheit, was wiederum eine Einschätzung für die Zukunft ermöglicht.

Untersuchungen im Felslabor Mont Terri (Schweiz)
Um die Mobilität der chemischen Elemente und die damit verbundenen mineralogischen Veränderungen festzustellen, wurde im Felslabor Mont Terri (Schweiz) ein 58 m langes Bohrloch gebohrt. Die Bohrung wurde vom Opalinuston durch die gesamte darunter liegende Staffelegg-Formation durchgeführt, die zwei wasserführende Abschnitte umfasst. Die Gesteinsglieder und ihre Übergänge wurden mit verschiedenen analytischen Methoden charakterisiert.

Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Spurenelemente besonders an den oberen Übergängen der wasserführenden Abschnitte angereichert sind. An der Spitze des Rietheim-Members (Posidonienschiefer) geht diese Anreicherung mit einer Zunahme von Pyrit einher, die unterschiedlich interpretiert werden kann. Einerseits könnten die Ablagerungsbedingungen zu einer verstärkten Pyritbildung und der damit verbundenen Pyritisierung von Spurenmetallen geführt haben. Andererseits könnten die darüber liegenden Gesteinsschichten als Deckgestein für mobile Elemente im Porenwasser fungiert haben, was zu den beobachteten Anreicherungen führte. Folglich ist die Unterscheidung zwischen Ablagerungs- oder diagenetischen und Alterations- oder Mobilisierungsmerkmalen entscheidend für die Interpretation der Analyseergebnisse, um die langfristige Stabilität des Opalinustons und der umliegenden Formationen zu beurteilen.

Über die GeoBerlin
Die „GeoBerlin 2023“ ist eine Fachtagung, die unter der Schirmherrschaft der Freien Universität Berlin steht. Mehr als 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland haben teilgenommen. In diesem Jahr standen die zukünftigen Herausforderungen der Geowissenschaften im Fokus unter dem Motto „Geosciences Beyond Boundaries – Research, Society, Future”.

Das Jahr 2023 ist für die Geowissenschaften in Deutschland ein besonderes Jahr. Gleich zwei Jubiläen können gefeiert werden. Zum einen zeichnet die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung ihr 175jähriges Bestehen. Und zum anderen wurde auch die Preußische Geologische Landesanstalt vor 150 Jahren errichtet (bis 1939). Deren Aufgaben nimmt heute die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in der Gemeinschaft der Staatlichen Geologischen Dienste Deutschlands wahr.

Medien Kontakt

Weitere Meldungen

zurück nach oben zum Hauptinhalt