Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

GFZ Discovery Fellow Projekte gestartet

Zwei neue GFZ Discovery Stipenden vergeben: René Steinmann forscht zu Bodenerschütterungen im Zusammenhang mit Tierbewegungen und Jana Täumer erforscht Methansenken in Deutschland.

René Steinmann und Jana Täumer haben als neue GFZ Discovery Stipendiat:innen im Januar bzw. März ihre Forschungsprojekte gestartet. René Steinmann forscht zu Bodenerschütterungen im Zusammenhang mit Tierbewegungen und  Jana Täumer erforscht Methansenken in Deutschland.

René Steinmann nutzt für seine Arbeit seismische Sensoren – diese werden normalerweise zur Erforschung geophysikalischer Phänomene wie Erdbeben verwendet – um Bodenvibrationen im Zusammenhang mit der Bewegung von Tieren in der afrikanischen Savanne aufzunehmen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, eine kontinuierliche Methode zur Verfolgung der Habitatnutzung und ungestörten Verhaltens verschiedener Arten bereitzustellen und dabei möglichst wenig in die Natur einzugreifen. Das Projekt begegnet den Herausforderungen der Habitatfragmentierung, illegalen Wilderei und des Klimawandels, indem es seismische Sensoren in Naturschutzprogramme integriert. Ziel des Projektes ist es, die Kluft zwischen Seismologie und Tierbiologie zu überbrücken, unter Verwendung fortschrittlicher seismischer Datenverarbeitung, maschinellem Lernen und neu gesammelten Felddaten, um eine robuste Methodik für die ökologische Überwachung und den Schutz gefährdeter Arten zu entwickeln. Darüber hinaus soll erforscht werden, wie das Anthropozän das seismische Wellenfeld beeinflusst und was die potenziellen Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Tieren sind. René Steinmann wird Forschung in der GFZ-Sektion 2.6 Erdbebengefährdung und dynamische Risiken durchführen und eng mit der GFZ Sektion 2.4 Seismologie und dem Animal Vibration Lab an der Universität Oxford zusammenarbeiten.

René Steinmann hat seine Doktorarbeit im Dezember 2022 an der Université Grenoble Alpes in Frankreich abgeschlossen, wo er an unüberwachtem maschinellem Lernen arbeitete, um große seismische Zeitreihendaten nach verborgenen Signalmustern zu durchsuchen. Danach kam er mit einem Helmholtz-Gastforscherstipendium. Während seiner Forschung analysierte René Steinmann bereits seismische Erschütterungen aus Städten, seismischen Störungszonen und Vulkanen, und nun wird er seismische Erschütterungen von Lebewesen analysieren.


Als neue GFZ-Forschungsstipendiatin erforscht Jana Täumer die Methansenke Boden in Deutschland. Böden sind die einzige bekannte biologische Methansenke, die durch Mikroorganismen entsteht, die dieses starke Treibhausgas verbrauchen (sogenannte Methanotrophe). Ihr Projekt zielt darauf ab, wertvolle Erkenntnisse zur Eindämmung des Klimawandels zu gewinnen, indem das natürliche Potenzial dieser Mikroorganismen durch den Einsatz von Umwelt-Mikrobiom-Engineering genutzt wird. Außerdem will sie herausfinden, wie sich die Methanaufnahme von Böden aufgrund des Klimawandels verändern könnte. Das Projekt umfasst Laborinkubationen mit verschiedenen Mikroorganismen und Böden, wobei verschiedene Szenarien des Klimawandels simuliert werden. Darüber hinaus wird sie versuchen, die Methansenke im Boden und die Verteilung methanotropher Bakterien in Deutschland durch eine Kombination von Feldmessungen, molekularen Techniken und Fernerkundungsansätzen aufklären. Jana Täumer wird in der GFZ-Sektion 3.7 Geomikrobiologie in Zusammenarbeit mit der Sektion 1.4 Fernerkundung und Geoinformatik forschen.

Jana Täumer hat ihre Doktorarbeit am Institut für Mikrobiologie an der Universität Greifswald geschrieben und sich bereits währenddessen mit dem Methankreislauf im Boden und den dazugehörigen biotischen und abiotischen Einflussfaktoren beschäftigt. Anschließend erforschte sie an der Arizona State University die mikrobielle Methanaufnahme und Methanabgabe in Waldböden und deren Veränderung durch den Klimawandel.


Die Stipendien für die Forschenden aus dem GFZ Discovery Fund haben eine Laufzeit von bis zu drei Jahren und fördern besonders innovative Projekte, welche zukünftige Forschungsfelder innerhalb der GFZ-Forschungsgruppen identifizieren. Das Forschungsthema ist dabei frei wählbar, muss jedoch einer der Forschungsgruppen des GFZ der vierten Förderperiode der programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft POF IV zugeordnet sowie interdisziplinär ausgerichtet sein und in enger Zusammenarbeit mit mindestens zwei GFZ-Sektionen durchgeführt werden.

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