12.11.2014|Essen: Der Bundesverband Geothermie verleiht am heutigen Abend den diesjährigen „Preis zur Förderung des Wissenschaftlernachwuchses“ an Egbert Jolie vom Internationalen Geothermiezentrum ICGR des GFZ. Der Bundesverband Geothermie würdigt damit alljährlich im Rahmen seiner Fachtagung einen Nachwuchswissenschaftler, der hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Geothermie in Form einer wissenschaftlichen Arbeit erbracht hat.
Egbert Jolie entwickelte mit seiner Dissertation „Detection and characterization of permeable fault zones by surface methods in the Basin-and-Range Province, USA“ einen neuen Ansatz in der Erkundung störungskontrollierter geothermischer Systeme, indem er quantitative strukturgeologische Methoden mit Oberflächengasfluss-Messungen kombinierte. Unter der Annahme, dass Störungen, die im Untergrund Fluide transportieren, entgasen und daher eine Oberflächengas-Signatur aufweisen, fügte er Oberflächengas-Messungen und Daten der Störungs-Spannungsanalyse zusammen und konnte damit die Störungen detektieren, die besonders hohe Gasfluss-Signaturen aufweisen. An den Trennflächen der Störung zeigt sich gleichzeitig eine hohe dehnungsscherende Tendenz; sie dominieren wahrscheinlich den Thermalwasserfluss in geothermischen Systemen.
Die Arbeit von Egbert Jolie trägt zu einer verbesserten und dabei kostengünstigeren Exploration im Rahmen der frühen Erkundungsphase geothermischer Reservoire bei. Darüber hinaus werden grundlegende Fragen im Bereich störungskontrollierten Fluidflusses im rezenten Spannungsfeld ansatzweise geklärt.
Die Dissertation wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes des U.S. Department of Energy und der Firma Ormat erstellt; sie wurde von Prof. Inga Moeck aus der GFZ-Sektion "Reservoirtechnologien" betreut. Das untersuchte geothermische Feld liegt nordöstlich von Reno in Nevada und befindet sich damit in der Basin-and-Range Province.
