Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Klimawandel in Mittelamerika: Präkolumbianische Stadt stirbt aus

29.01.2015: Warum die geheimnisumwitterte mittelamerikanische Stadt Cantona mit seinerzeit 90.000 Einwohnern zwischen 900 und 1050 n.Chr. verlassen und aufgegeben wurde, wäre ein Plot für den nächsten Indiana-Jones-Film. Tatsächlich ist diese Frage aber Gegenstand der Studie einer amerikanisch-deutsch-mexikanischen Forschergruppe, die sich aus Geoforschern, Klimatologen und Geschichtswissenschaftlern zusammensetzt. Das Team um die Wissenschaftlerin Tripti Bhattacharya von der Berkeley-Universität in Kalifornien hat nun herausgefunden, dass eine Verquickung von Klimaänderung und vermutlich damit zusammenhängenden politischen Unruhen der Grund dafür war, dass die wichtige Stätte präkolumbianischer Kultur in Mexiko dem Zerfall preisgegeben wurde.

29.01.2015: Warum die geheimnisumwitterte mittelamerikanische Stadt Cantona mit seinerzeit 90.000 Einwohnern zwischen 900 und 1050 n.Chr. verlassen und aufgegeben wurde, wäre ein Plot für den nächsten Indiana-Jones-Film. Tatsächlich ist diese Frage aber Gegenstand der Studie einer amerikanisch-deutsch-mexikanischen Forschergruppe, die sich aus Geoforschern, Klimatologen und Geschichtswissenschaftlern zusammensetzt. Das Team um die Wissenschaftlerin Tripti Bhattacharya von der Berkeley-Universität in Kalifornien hat nun herausgefunden, dass eine Verquickung von Klimaänderung und vermutlich damit zusammenhängenden politischen Unruhen der Grund dafür war, dass die wichtige Stätte präkolumbianischer Kultur in Mexiko dem Zerfall preisgegeben wurde.

In einer jetzt in den Proceedings of the National Academy of Sciences erschienenen Studie weist die Wissenschaftlergruppe einen starken regionalen Klimawandel nach, der diese auf landwirtschaft basierende Gesellschaft tief getroffen haben muss. Anhand von Sedimenten aus dem benachbarten Maarsee Aljojuca ließ sich diese Klimaänderung rekonstruieren. Im Projekt „Tropical Climate Dynamics“, das am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ angesiedelt ist, ließ sich in Bohrkernen aus diesen Sedimenten ablesen, wie tiefgreifend dieser Einschnitt war. GFZ-Wissenschaftlerin Ulrike Kienel, eine der Ko-Autorinnen, sagt dazu: „Wir konnten eine Klimatologie für diese Region ableiten, die auf unter hundert Jahre genau die Niederschlagsänderungen im Sommer-Monsun nachvollzieht. Die Messung der Sauerstoffisotopie im Kalzit des Sediments zeigt uns deutlich zunehmende Trockenheit zwischen 500 und 1150 n.Chr.“ Genau in dieser Zeit wuchs die Stadt auf ihre höchste Einwohnerzahl, wurde aber zum Ende der Periode aufgegeben – die Antwort auf einen starken regionalen Klimawandel und daraus erwachsene Änderungen.

Tripti Bhattacharya et al.:”Cultural implications of late Holocene climate change in the Cuenca Oriental, Mexico”, Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS); published ahead of print January 26, 2015, doi:10.1073/pnas.1405653112

www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1405653112

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