Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Von der Pendelmessung zur GRACE-Mission

Von der Pendelmessung zur GRACE-Mission 
30.08.2013|Potsdam: Die Wissenschaftliche Versammlung 2013 der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) feiert das 150-jährige Bestehen der IAG in Potsdam.

150 Jahre Internationale Kooperation in der Geodäsie: Jubiläumsversammlung der Internationalen Assoziation für Geodäsie

Zu einem besonderen Anlass treffen sich 520 Wissenschaftler der Erdvermessung (Geodäsie) aus 53 Ländern in Potsdam: die Wissenschaftliche Versammlung 2013 der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) feiert das 150-jährige Bestehen der IAG quasi an ihrem Gründungsort. Ausrichter des Treffens ist das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ. Die Tagung findet vom 1. bis 6. September 2013 im Dorint-Hotel statt. Es wurden fast 500 Vorträge und Poster angemeldet. Eine historische Veranstaltung mit Vorträgen zur Entwicklung von 1862 bis heute und anschließenden Rundgängen und Ausstellungen wird am Mittwochnachmittag, 4. September 2013, im GFZ auf dem Telegrafenberg abgehalten. Themen sind die geodätischen Referenzsysteme als Grundlage für jegliche Art der präzisen Navigation und Positionsbestimmung (Landes-, Kataster-, Ingenieurvermessung), das Erdschwerefeld und seine zeitlichen Variationen als Funktion der Massenverteilung innerhalb der Erde, die Beobachtung geophysikalischer Gefährdungen z.B. durch Erdbeben und Tsunamis, die Untersuchung geodynamischer Vorgänge des globalen Wandels sowie technische Verfahren und Anwendungen der Geodäsie.

Die Geschichte in Berlin und Potsdam
Die Internationale Assoziation für Geodäsie (IAG) betrachtet die Zeit von 1862 bis 1864 als ihre Gründungsperiode und hält deshalb vom 2. bis 6. September 2013 ihre vierjährliche wissenschaftliche Versammlung als Jubiläumsveranstaltung des 150-jährigen Bestehens in Potsdam ab. Vom 24.-26. April 1862 fand auf Einladung des preußischen Generals Johann Jacob Baeyer in Berlin die Vorbesprechung zu einer „Mitteleuropäischen Gradmessung“ mit Vertretern aus Österreich und Sachsen statt. Ende des Jahres hatten bereits fünfzehn Länder ihre Teilnahme zugesagt, und am 15. Oktober 1864 begann ebenfalls in Berlin deren erste allgemeine Konferenz. Im Jahre 1886 wurde das Projekt zur „Internationalen Erdmessung“ mit weltweiter Beteiligung erweitert, und 1922 erfolgte die Eingliederung einer geodätischen Sektion in die neu gegründete und bis heute aktive „Internationale Union für Geodäsie und Geophysik“ (IUGG).

Johann Jacob Baeyer gründete bereits ein Geodätisches Institut in Berlin, allerdings ohne eigenes Gebäude, ohne eigene Infrastruktur. Sein Nachfolger im Amt, Friedrich Robert Helmert, brachte 1892 dieses Institut auf dem Potsdamer Telegrafenberg unter. Der dort von 1898 bis 1904 mit Pendelapparaturen gemessene Wert der Erdanziehungskraft galt unter dem Namen „Potsdamer Schwerewert“ von 1909 bis 1971 als internationaler Referenzwert. Heute wird am selben Ort die Schwerkraft mit Satelliten (CHAMP, GRACE, GOCE) erforscht.

Nähere Information unter www.iag2013.org

Es gibt eine begleitende Ausstellung: „Von der Pendelmessung zur GRACE-Mission - Zur Geschichte der Geodäsie auf dem Telegrafenberg in Potsdam“.
30. August bis 27. September 2013 in der GFZ-Bibliothek
Eintritt frei
Eröffnung am 30. August 2013, 13.00 Uhr
Öffnungszeiten wochentags 9.00 bis 16.30 Uhr
(am 4. September 2013 bis 21.00 Uhr),
<link portal cms bibliothek rssdocuments docausstellung>www.gfz-potsdam.de/portal/cms/Bibliothek/RSSdocuments/docAusstellung

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