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Nachruf | Richard Biancale

Am 4. Februar verstarb der GFZ-Wissenschaftler Richard Biancale im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt.

Am 4. Februar verstarb der GFZ-Wissenschaftler Richard Biancale im Alter von 66 Jahren während eines Skiurlaubs an einem Herzinfarkt. Biancale war im September 2018 ans GFZ gekommen, wo er für die Sektion Globales Geomonitoring und Schwerefeld in der Außenstelle in Oberpfaffenhofen tätig war und an der Datenauswertung für die Satellitenmissionen GRACE und GRACE-FO arbeitete.

Nach einem Abschluss an der Pariser Hochschule für Bauingenieurwesen im Jahr 1975 machte Richard Biancale 1977 einen Master in der Ozeanographie und promovierte 1978 in der Astronomie an der Pierre und Marie Curie-Universität Paris, wo er sich 2006 habilitierte. Während einer Assistenz an der Technischen Universität München arbeitete er mit Christoph Reigber zusammen, dem ehemaligen Direktor des GFZ-Departments Geodäsie. Nach Aufenthalten am Astronomischen Observatorium in Sao Paulo, am Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut in München, am Nationales Zentrum für Weltraumforschung CNES in Toulouse und bei der NASA wurde er 1992 Leiter der Abteilung für Erd- und Planetengeodäsie am CNES und übernahm dort 2005 die Leitung des Dienstes für Geodäsie, bevor er im vergangenen Jahr ans GFZ kam.

Neben seiner Arbeit am CNES war Richard Biancale zeitweise unter anderem Leiter des International Gravimetric Bureau der International Association of Geodesy IAG und Vorsitzender der Abteilung Geodäsie des französischen Nationalkomitees für Geodäsie und Geophysik. Sein Forschungsschwerpunkt war dabei stets die Weltraumgeodäsie. Er unterrichtete mehr als 20 Jahre an verschiedenen Ingenieursschulen und Universitäten, und betreute zahlreiche Promotionen. Für die Satellitenmissionen CHAMP und GRACE war Richard Biancale bereits von 2001 bis 2002 als Gastwissenschaftler am GFZ. Auch nach diesem Aufenthalt blieb er aktives Mitglied des europäischen Wissenschaftsteams von GRACE und der Nachfolgemission GRACE-FO.

Frank Flechtner, Leiter der GFZ-Sektion Globales Geomonitoring und Schwerefeld: „Wir werden Richard als exzellenten Wissenschaftler, brillanten Manager, sympathischen Kollegen und guten Freund sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen vier Kindern.“

Reinhard Hüttl, wissenschaftlicher Vorstand des GFZ: „Im Namen des gesamten GFZ möchte ich seiner Familie, seinen Kolleginnen und Kollegen sowie Freundinnen und Freunden mein herzliches Beileid aussprechen.“ (ak)

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