Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Ein Ruhestand – 3 führende Positionen neu besetzt

Harald Schuh ist im Ruhestand. Maik Thomas folgt als Direktor für Department 1, Jens Wickert als Leiter (interim) der Sektion 1.1. Henryk Dobslaw wird Topic 2-Direktor des Forschungsprogramms.

Am 31.12.2023 ist Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Schuh in den Ruhestand gegangen. In der Folge wurde Prof. Dr. Maik Thomas vom Kuratorium des GFZ als neuer Direktor für Department 1 „Geodäsie“ berufen. Die Leitung von Sektion 1.1. „Geodätische Weltraumverfahren“ übernimmt interimsweise Prof. Dr. Jens Wickert. Dr. Henryk Dobslaw folgt auf Maik Thomas als GFZ-Direktor für Topic 2 „Ozeane und Kryosphäre im Klimawandel“ des gemeinsamen Forschungsprogramms „Changing Earth – Sustaining our Future“ aller sieben Helmholtz-Zentren des Helmholtz-Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“, zu dem auch das GFZ gehört.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Schuh ist am 31.12.2023 in den Ruhestand getreten. Er war seit 2012 Direktor des Department 1 „Geodäsie“ am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Leiter der Sektion 1.1 „Geodätische Weltraumverfahren“. Gleichzeitig hatte er an der TU Berlin die Professur für Satellitengeodäsie inne. Harald Schuh begann seine wissenschaftliche Karriere an der Universität Bonn. Nach Stationen als Wissenschaftler am Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt und am Akademieinstitut DGFI in München erhielt er im Jahr 2000 einen Ruf als Universitätsprofessor als Ordinarius für Höhere Geodäsie an der Technischen Universität Wien. Diese Position hatte er bis zu seinem Wechsel ans GFZ inne.

Die Schwerpunkte seiner international hoch geschätzten Forschung liegen im Bereich der Weltraumgeodäsie, insbesondere auf dem Gebiet der VLBI (Very Long Baseline Interferometry), einer Methode der Radioastronomie, sowie auf dem Gebiet der GNSS-gestützten Satellitenortung (Globales Navigationssatellitensystem), der Analyse der Erdrotation und der Modellierung atmosphärischer Effekte in der Geodäsie.

Seine Verdienste um die geodätische Wissenschaft und die Forschungsgemeinschaft wurden vielfach ausgezeichnet.

In einem Kolloquium zu Ehren von Harald Schuh, das am 21./22.02.2024 am GFZ stattfinden wird, gibt es Gelegenheit, auf all das Rückschau zu halten und in die Zukunft dieser Disziplin zu blicken.

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Prof. Dr. Maik Thomas ist seit dem 01.01.2024 neuer Direktor von Departement 1 „Geodäsie“. Maik Thomas leitet seit 2007 die Sektion 1.3 „Erdsystemmodellierung“ am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. Seit 2008 ist er außerdem Professor an der FU Berlin – bis 2013 für das Fach „Globale Dynamische Erdmodellierung“ und seit 2013 für „Modellierung der Fluiddynamik im Erdsystem“.

Bis Ende 2023 war Maik Thomas Direktor für das Topic 2 „Ozeane und Kryosphäre im Klimawandel“ des GFZ-Forschungsprogramms „Changing Earth – Sustaining our Future“.

Maik Thomas hat Ozeanographie studiert und 2001 in Hamburg promoviert. Bevor er ans GFZ kam, führte ihn sein Karriereweg an die Universitäten Bonn, Tübingen und Dresden in den Forschungsbereichen Astronomie, Geologie, Meteorologie und Geodäsie. Maik Thomas forscht insbesondere zu geophysikalischen Einflüssen auf das Erdschwerefeld, Paläoklima und Paläoozeanographie. Mithilfe von in-situ Daten und numerischer Modellierung interpretiert er geodätische Monitoringdaten.

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Prof. Dr. Jens Wickert hat in Nachfolge von Harald Schuh die Leitung (interim) der Sektion 1.1 „Geodätische Weltraumverfahren“ übernommen. Der Diplom-Physiker (TU Dresden) forschte an diversen Stationen, bevor er 1999 ans GFZ kam. Promoviert wurde er 2002 an der Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich. Seit 2016 ist er in gemeinsamer Berufung Professor für GNSS-Fernerkundung, Navigation und Positionierung an der TU Berlin.

Am GFZ ist Jens Wickert Direktor für das Topic 1 „Die Atmosphäre im globalen Wandel“ des Forschungsprogramms „Changing Earth – Sustaining our Future“. In der Sektion 1.1. leitet er zudem den Forschungsbereich GNSS-Fernerkundung mit den Arbeitsgruppen GNSS-Meteorologie, GNSS-Radiookkultation und GNSS-Reflektometrie.

Seine Wissenschaftliche Interessen liegen im Bereich der Satellitengeodäsie mit Fokus auf GNSS-Anwendungen für die Erdsystemforschung – insbesondere im Bereich der Atmosphären- und Ionosphärenforschung mit Untersuchungen zu Klimaänderungen und Extremwetterereignissen sowie Weltraumwetter. Dazu gehören auch die Entwicklung von GNSS-Technik und -Auswertesoftware und deren Anwendung unter Echtzeitaspekten sowie die Planung und Realisierung von Satellitenmissionen mit GNSS-Komponenten.

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Dr. Henryk Dobslaw hat zum 1.01.2024 seine Position als Direktor für das Topic 2 „Ozeane und Kryosphäre im Klimawandel“ im GFZ-Forschungsprogramm angetreten in Nachfolge von Prof. Dr. Maik Thomas. Der studierte Geodät Dobslaw wurde 2007 an der TU Dresden promoviert und arbeitet seit 17 Jahren als Wissenschaftler in Sektion 1.3 Erdsystemmodellierung am GFZ. Seit 2012 leitet er die Arbeitsgruppe „Dynamik der Atmosphäre und Hydrosphäre“, jetzt „Dynamik der Hydosphäre“.

Henryk Dobslaw erforscht Massentransportprozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen und der kontinentalen Hydrosphäre – wie Ozeanzirkulationen, Atmosphärische Gezeiten und ihre ozeanische Reaktion. Hierfür setzt er numerische Simulationen und geodätische Techniken ein. Ein Schwerpunkt ist die Modellierung des atmosphärisch-ozeanischen Hintergrunds für die Satellitengravimetriemissionen GRACE und GRACE-FO und die Erarbeitung wissenschaftlicher Anforderungen an zukünftige Satellitengravimetrie-Missionen.

Topic 2 ist eines von neun Topics des Forschungsprogramms „Changing Earth – Sustaining our Future“ für die Jahre 2021-2027, zu dem sich im Rahmen der Programmorientierten Forschung (PoF) der Helmholtz-Gemeinschaft die sieben Helmholtz-Zentren des Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“ zusammengeschlossen haben.

In Topic 2 „Ozeane und Kryosphäre im Klimawandel“ wollen die Helmholtz-Zentren AWI, GEOMAR und GFZ aufklären, wie Ozeane und Kryosphäre das Klima beeinflussen und selbst auf die Erderwärmung reagieren. Dabei beteiligt sich das GFZ u.a. daran, vergangene Klimazustände zu rekonstruieren, geodätische Beobachtungssysteme zu betreiben und deren Daten zu analysieren, und das Erdsystem besser zu modellieren.

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