Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Hochwasser im Mündungsgebiet der Havel im August 2002 - ein Vergleich zwischen Satellitenbildern und Luftaufnahmen

Zur Reduktion des Hochwasserscheitels der Elbe wurde ein Hochwasserregulierungssystem eingesetzt, das im Laufe des 20. Jahrhunderts ersonnen und schrittweise gebaut wurde, jedoch seit seiner Fertigstellung noch nie vollständig zum Einsatz kam. Es besteht aus einer Anzahl von Wehren und Poldern, die die Manipulation des Abflusses der Havel und das kontrollierte Einströmen von Elbwasser in die Havelniederung ermöglichen. Beim Herannahen des Hochwasserscheitels der Elbe wurde der Ablauf der Havel in die Elbe am 18. August gestoppt, das Havelwasser staute sich in der eigenen Aue zurück. Das dokumentieren das Satellitenbild vom 20. August und die Luftbilder vom 21. August. Für knapp drei Tage wurde dann zwischen dem 20. und 23. August das Wehr Neuwerben geöffnet, das bis zu 660 m³/s Elbwasser in das Havelsystem strömen ließ. Damit wurde eine Kappung des Elbescheitels von 40 cm bei Wittenberge erreicht. Um das Wasser aus Havel und Elbe im Mündungsgebiet der Havel aufnehmen zu können, wurden die dafür vorgesehenen Flutungspolder geöffnet. Dazu wurden die die Polder umgebenden Deiche am 21. und 22. August geöffnet (Sprengung), so dass das Wasser in die Polder fließen konnte. Dort erreichte es am 27. August seinen Höchststand und lief danach wieder ab. Etwa zum Höchststand wurde das Satellitenbild vom 27. August aufgenommen, die Luftbilder vom 29. August zeigen die Flächen kurz danach. Nach Passieren der Hochwasserwelle der Elbe am 23. August wurden nach Schliessung des Wehres Neuwerben die Wehre für den Havelablauf wieder geöffnet. Bis zum Aufnahmezeitpunkt des Satellitenbildes am 12. September und der Luftbilder am 13. September hatte sich die Havel weitgehend in ihr Bett zurückgezogen, große Teile der Aue waren wasserfrei. In den Senken der Polder stand weiterhin Wasser, das auch nicht frei wieder ablaufen konnte, sondern herausgepumpt werden musste. Durch den langen Überstau mit Wasser verfaulte die Vegetation der Wiesenflächen, dem Wasser wurde sehr stark Sauerstoff entzogen, was beim Zurückströmen des sauerstoffarmen Wassers in den Fluss zu verbreitetem Fischsterben führte.

Der Vergleich der Satellitenbilder zeigt das Ausmaß des Hochwassers zu drei Zeitpunkten. Die Ausschnittsvergrößerungen mit dazugehörigen Luftbildern lassen sich durch Anklicken der entsprechenden unten angegebenen Links öffnen. Diese Aufnahmen wurden finanziert durch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Glowa-Elbe), das Institut für Geoökologie der Universität Potsdam und den Naturpark Westhavelland.

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