Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Patente

Das Deutsche Geoforschungszentrum GFZ verwertet seine anwendungsnahen Forschungsergebnisse aktiv. Dazu screenen wir regelmäßig nach potenziell verwertbaren Erfindungen und halten dabei enge Rücksprache mit den wissenschaftlichen Sektionen. Potenzielle Erfindungen werden durch uns im Hinblick auf ihren erfinderischen Gehalt und ihre Vermarktbarkeit bewertet und in enger Abstimmung mit den ErfinderInnen als Schutzrecht angemeldet.

Das IP-Management des Teams Transfer & Innovation vertritt das GFZ in allen Angelegenheiten, die gewerbliche Schutzrechte betreffen. Es ist für die Anmeldung und Durchsetzung der Schutzrechte zuständig, bei dessen zugrundeliegenden Erfindungen MitarbeiterInnen des Forschungszentrums beteiligt sind. Es sichert insbesondere den innovativen Vorsprung, der aus den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten resultiert.

Sie sind am GFZ beschäftigt und haben eine Idee, die möglicherweise patentiert werden kann?

Sprechen Sie uns gerne an. Für erste Informationen steht Ihnen auch die im Intranet verfügbare Erfinderrichtlinie zur Verfügung.

Das GFZ verfügt derzeit über circa 30 Schutzrechte in Form von erteilten Patenten oder laufenden Patentanmeldungen. Im Rahmen des Technologietransfers werden diese Rechte an bestehende Unternehmen oder Ausgründungen lizenziert.

Lizenzierungen

Wir verfolgen aktiv die Verwertung von am GFZ entwickelten Technologien. Unsere Wissenschaftler:innen unterstützen wir bei der Entwicklung von Innovationen mit Marktanalysen und bieten Netzwerke zu potenziellen Partnern. In den Verhandlungen mit Lizenznehmern werden in Abstimmung mit der Rechtsabteilung des GFZ die Rahmenbedingungen (z.B. Lizenzgegenstand, Exklusivität, Lizenzkonditionen, Marktpreis) festgelegt. In den letzten Jahren konnte die Anzahl der Lizenzverträge des GFZ kontinuierlich gesteigert werden.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Interesse an einer Lizenzierung haben. Nachfolgend werden einige aktuelle Schutzrechte präsentiert:

Frühwarnindikator

Das Monitoring-System zur Vorhersage von Prozessstörungen in Biogasanlagen basiert auf drei patentierten Frühwarnindikatoren Diese eignen sich zur frühzeitigen Identifizierung von Prozessstörungen in Biogasanlagen (landwirtschaftliche, Klärschlamm und/oder lipidhaltige Abfälle) und ggfs. Abwasserbehandlungsanlagen. Die Frühwarnindikatoren zeigen das Verhältnis der Konzentrationen zueinander auf. Der Indikator A/el Con gibt Auskunft über die organischen Säuren im Verhältnis zur elektrischen Leitfähigkeit in landwirtschaftlichen Biogasanlagen und die beiden anderen Parameter oSCa (Verhältnis organischer Säuren zur Calciumkonzentration) sowie P/CA (Phosphat- zur Calciumkonzentration) werden bei Biogasanlagen mit Klärschlamm und/oder lipidhaltigen Abfällen verwendet. Diese Parameter können kostengünstig von den eigenen Beschäftigten vor Ort gemessen werden.

Relevante Patente: DE102008044204 B4, DE102012107410 B4, DE102018105035 B3.


Geothermische Energiegewinnung

Das vorgeschlagene Verfahren nutzt als Besonderheit Kohlendioxid als Energietauschermedium zur geothermischen Energiegewinnung sowie die besonderen Eigenschaften von untertägigen Salzstrukturen. Zudem werden erstmals ein teils geschlossener Kreislauf und die Wärmeübertragung über eine variabel einstellbare Fläche (Begrenzungsfläche der Kaverne und Abraumsalzgestein zur Einstellung von nötiger Porosität und Permeabilität) verwendet. Flüssiges CO2 wird dazu über eine wärmeisolierte Injektionsleitung in die Tiefe geleitet und über ein Drosselventil in einen druckdicht verschlossenen Salzhohlraum entspannt. Im Stollen wird Wärme von den Grenzflächen auf das CO2 übertragen, was zu einem Phasenübergang zu überkritischem CO2 führt. Über eine wärmeisolierte größer dimensionierte Steigleitung steigt das überkritische CO2 advektiv auf und füllt ein höher gelegenes Reservoir mit niedrigeren Temperaturen. Hier wird das CO2 genutzt, um eine Zweiphasenturbine anzutreiben. Alternativ kann die Zweiphasenturbine übertage platziert werden und das CO2 mit Luft oder Wasser gekühlt werden.

Relevante Patentanmeldungen: CA 3,089,600, CN 112413915 A, DE 102019122588 A1, EP3783276 A1


Ionensputterstrukturierung

Herausforderung: Ionensputtern ist ein von Natur aus ineffizienter Prozess, bei dem Ionenerzeugungseffizienzen unter 0,1% die Norm sind. Die Fähigkeit, die Effizienz der Ionenproduktion in Sekundärionen-Massenspektrometern zu steigern, würde die technologischen Fähigkeiten dieser analytischen Methode erheblich erweitern. Es wird vorgeschlagen, auf der Oberfläche der Probe erzeugte Nanostrukturen zu verwenden, um elektrische Feldgradienten zu erzeugen, die eine beträchtliche Anzahl von sekundären Neutralteilchen in Ionen umwandeln, die dann für die Analyse zur Verfügung stehen.

Lösungsvorschlag: Es wird vorgeschlagen, mittels optischer Lithographie verschachtelte Kammstrukturen mit Abständen zwischen den Kammzähnen in der Größenordnung von 10-7 m auf die Probenoberfläche zu drucken. Durch Anlegen einer Spannung von 100 V zwischen den beiden Kämmen konnte ein oberflächenparalleler Feldgradient von 109 V/m erreicht werden, wodurch die oberflächennahe Umgebung in den Bereich gebracht wird, in dem Feldemissionsmechanismen aktiv werden. Die Bereiche zwischen den beiden Kämmen würden für die Analyse verfügbar bleiben.

Relevante Patentanmeldungen: EP20700487, US 17/421,830


Glasfaserviskositätsmessung

Mit Hilfe eines faseroptischen Messkabels werden (beispielsweise in einem Bohrloch) ortsverteilte Dehnungsdaten erhoben. Die visikositätsabhängigen Scherkräfte, die durch das fließende Fluid auf die Oberfläche des Fasersensors übertragen werden, dehnen das faseroptische Messkabel. Diese Dehnung und der Dehnungsgradien der optischen Messfaser werden orts- und zeitaufgelöst ausgewertet und daraus die Viskosität bestimmt.

Das faseroptische Messkabel ist an einer oder mehreren diskreten Stellen an der Rohrwand (Bohrlochwand) befestigt, sonst aber frei (evtl. mit einer initialen Zugspannung versehen) im Fluidstrom angeordnet sein.

Das Fluid erzeugt durch die Strömung eine tangentiale Kraft (Reibung) auf die Messeinrichtung (Faser, Messstab) und damit eine ortsabhängige Dehnung der optischen Faser. Diese Dehnung kann optisch erfasst werden. Aus dem Dehnungsverlauf entlang des Kabels lässt sich (ggf. zeitaufgelöst) die Fluidviskosität ableiten. Eine Besonderheit dieses Messprinzips ist die Auswertung des Dehnungsgefälles (des Gradienten) über Faserintervalle, welche mechanisch am Bohrloch (z.B. an der Verrohrung) gekoppelt sind. Druck- und Temperaturänderungen führen dazu, dass die Positionen der mechanischen Ankopplungspunkte nicht gleichbleibend sind, was zur Folge hat, dass sich die Faser zwischen zwei Punkten insgesamt dehnt bzw. staucht. Die Auswertung des Dehnungsgefälles ist von der Ankopplung unabhängig.

Relevante Patentanmeldungen: EP3730926 A1


Kalte Fettsäure

Es wurde eine Fettsäurestrukturelement identifiziert, das nach Einbau in eine Fettsäuremembran die Fluidität extrem erhöht und damit die Resistenz gegenüber tieferen Temperaturen erhöht.

Die Bereitstellung neuer Fettsäuren für die Kryokonservierung und/oder in Lebensmittel- bzw. Medizintechnologie zur besonderen Erhöhung der Resistenz der Zellen gegenüber tiefen Temperaturen stellt eine innovative Aufgabe dar. Auch Anwendungen im Stammzellenbereich sind denkbar.

Relevantes Patent: EP3190099 B1

 

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