Der Antarktische Eisschild gewinnt an Masse durch die oberflächliche Akkumulation von Schnee, welcher sich unter zunehmender Auflast mit der Zeit zu Eis verdichtet. Dieses fließt unter dem Einfluß der Gravitation durch interne Deformation und basales Gleiten aus dem Inneren des Antarktischen Eisschildes an seine äußeren Grenzen. Der Fluss folgt dabei dem Gradienten der Eisoberfläche und erreicht im Inneren der Antarktis Geschwindigkeiten von wenigen Zentimetern bis Metern im Jahr. Zum äußeren Rand der Antarktis hin nimmt die Fließgeschwindigkeit stetig zu und die Dynamik wird durch schnell fließende Eisströme dominiert, welche mit Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Metern pro Jahr große Mengen an Eis zur Küstenlinie oder in angrenzende schwimmende Schelfeise transportieren. Dort finden zu ungefähr gleichen Anteilen die folgenden zwei Prozesse statt: An Gletscherfronten und Schelfeiskanten brechen große Eisstücke ab (kalben) und treiben dann als Eisberge im Meer, wo sie letztendlich schmelzen. Gleichzeitig verlieren die Schelfeise an Ihrer Unterseite Masse, da das Eis dort durch den Kontakt mit dem wärmeren Ozeanwasser schmilzt. Im Vergleich dazu schmilzt nur eine verschwindend kleine Menge von Eis an der Eisoberfläche (nur auf der Antarktischen Halbinsel) und an der Basis des gegründeten Eisschildes durch Druck und Geothermie.