Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Kratersee Challa - Kenia/Tansania

Ziel dieses im Rahmen des ESF (European Science Foundation) Programmes „EuroCLIMATE“ geförderten Projektes CHALLACEA ist die Erstellung von hochaufgelösten Zeitreihen über Temperatur- und Feuchtevariabilitäten im tropischen Ostafrika für den Zeitraum der letzten 25.000 Jahre. Dafür wurde im Februar 2005 ein 21,6 m langer Kern im Challa-See gewonnen, der die Grundlage für geochemische, sedimentologische und biologische Untersuchungen bildet. Der Challa-See liegt etwa 40 km östlich des Kilimanjaros auf 880 m ü. NN (Abb.1). Die Sedimente dieses rund 100 m tiefen, permanent geschichteten Frischwassersees sind ein hervorragendes Archiv der tropischen Klimaentwicklung und sind ein wichtiges Bindeglied zu den Eisbohrkernen vom Kilimanjaro. Die Hydrologie und der Wasserspiegel des Sees werden überwiegend durch Grundwasserzufluss aus Niederschlägen an den Hängen des Kilimanjaro gesteuert. Der GFZ-Beitrag zum CHALLACEA Projekt ist eine präzise Rekonstruktion der Sedimentationsprozesse und deren paläoklimatische Interpretation. Dazu wird ein Multiproxy-Ansatz verfolgt, der neben kontinuierlichen Mikrofaziesanalysen Untersuchungen am REM, RDA, XRF und µXRF umfasst. Ziel ist die saisonale Charakterisierung sowie mikroskopische Auszählung der Laminae zur Erstellung einer unabhängigen Warvenchronologie (Abb. 2). Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der isotopen-geochemischen Untersuchung der Karbonate und des organischen Materials der Sedimente. Die hochaufgelösten Proxidaten werden mit meteorologischen Aufzeichnungen der letzten 100-120 Jahre kalibriert.

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