Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

BMBF Verbundvorhaben PROGRESS

PROGRESS umfasst die gesamte Kette der Naturgefahren- und Georisiken-Forschung, die von der Prozessanalyse bis zur Entscheidungsebene des Gefahrenmanagements reicht. Die Sektion 5.2 Klimadynamik und Landschaftsentwicklung ist am Projektteil A – Extremereignisse in Geoarchiven beteiligt, der zum Projektbereich Geomonitoring gehört.

Unser Teilprojekt: Verknüpfung von Sedimentation detritischer Lagen in Seesedimenten und der Transportdynamik im Einzugsgebiet.

Hintergrund

Die Erstellung von langen Hochwasserzeitreihen anhand von Geoarchiven ist eine Schlüsselaufgabe der aktuellen Paläoklimaforschung mit dem Ziel, Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Hochwasserereignissen und Klimawandel zu erkennen. Seesedimente sind besonders geeignete Archive, da bei Hochwasserereignissen Bodenmaterial aus dem Einzugsgebiet erodiert und in Seen als detritische („Ereignis“-) Lagen eingetragen wird. Anhand von jahreszeitlich geschichteten Seesedimenten des Mondsees (Oberösterreich) wird derzeit eine Chronologie von detritischen Lagen über die letzten 7000 Jahre erstellt.

Ansatz

Das Ziel dieser Studie ist es, die Interpretation von detritischen Lagen in Seesedimenten zu verbessern, indem die Prozesse ihrer Entstehung näher untersucht werden. Dabei wird das Sedimentarchiv mit einem umfassenden limnologischen und hydrologischen Monitoring im Mondsee und seinem Einzugsgebiet verknüpft.

Die hydrologischen Messungen beinhalten Niederschlag, Abfluss, Wassertemperatur, elektrische Leitfähigkeit und Trübung als ein Maß für die Konzentration suspendierter Partikel im Flusswasser und werden zusammen mit automatisierten Wasserproben an 5 hydrologischen Messstationen im Einzugsgebiet des Hauptzuflusses Griesler Ache erhoben.

Gleichzeitig misst ein Netz aus 4 neuartigen Messbojen in verschiedenen Wassertiefen Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Wasserströmung von der Mündung der Griesler Ache hin zur Position des Sedimentarchivs. An diesen beiden Punkten wird das eingetragene Sediment zudem mittels sequentiellen und offenen Sedimentfallen in verschiedenen Wassertiefen gesammelt und die geochemische Zusammensetzung im Labor untersucht.

Neben dem Masterkern wurden 13 weitere kürzere Sedimentkerne von verschiedenen Stellen des Seebodens entnommen, um die Sedimentverteilung und -herkunftsräume bei Hochwasserereignissen der letzten 30 Jahre zu detektieren.

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