Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Sonnenfinsternis Effekte

Zielstellung: Beobachtungen der ionosphärischen und thermosphärischen Änderungen während Sonnenfinsternissen und ihre Auswirkungen auf das Erdmagnetfeld.

Beobachtungen der Hochatmosphäre während einer Sonnenfinsternis stellen eine einmalige Möglichkeit dar, um die Reaktionen auf plötzliche Änderungen des Energieeintrages der Sonne zu untersuchen. In den letzten Jahren wurden Sonnenfinsternisse vom Boden aus untersucht, was teilweise zu gegensaetzlichen Ergebnissen über die ionosphärischen Bedingungen während der Sonnenfinsternisse und zu Fragen über den Einfluss auf das Erdmagnetfeld geführt hat. Weiterhin wurden die Auswirkungen auf die Thermosphäre nie sorgfältig untersucht. Mit dem Start von CHAMP im Jahr 2000 hat sich die Situation deutlich verbessert. Nun sind nicht nur in-situ Messungen der Hochatmosphäre verfügbar, sondern es können auch verschiedene Sonnenfinsternisse in verschiedenen Regionen mit denselben Methoden studiert werden. Eine erste Fallstudie der Sonnenfinsternis vom 8 April 2005 zeigte deutliche Veränderungen der Ionosphäre in der F2-Schicht. Diese deuten auf eine Verstärkung der Plasmafontaine hin, ähnlich wie nach Sonnenuntergang. Eine Verringerung der Stärke des äquatorialen Elektrojets um fast 40% wurde beobachtet. Dies führte zu Studien äquatorialer Sonnenfinsternisse, die einen starken Einfluss auf den äquatorialen Elektrojet zu haben scheinen. Möglicherweise verursacht dieser eine Umkehr der Ströme in dieser Region und einen Counter-Elektrojet. Geplante Studien werden sich auch mit den Effekten in mittleren Breiten beschäftigen.

(Dr. Ana Teresa Tomás)

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