Die Messung des Erdmagnetfelds in geomagnetischen Observatorien besteht aus kontinuierlichen Registrierungen der Feldvariationen und wöchentlicher Bestimmung der Basislinie durch sogenannte Absolutmessungen. Letztere dienen der Kalibrierung und müssen für die Richtung des Feldes bisher von Hand ausgeführt werden. Die Qualität der Messergebnisse hängt stark von der Erfahrung und sorgfältigen Arbeit des Observators ab, und in abgelegenen, weitgehend automatisierten Observatorien sind regelmäßige, hochqualitative Absolutmessungen schwierig zu erzielen. Bisher war noch keiner der verschiedenen Versuche, automatische absolute Vektorfeldmessgeräte zu entwickeln, erfolgreich.

Eine neue Methode zur Absolutmessung des Felds wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig am Observatorium Niemegk entwickelt, getested und automatisiert. Im Vergleich zur manuellen Standardmethode mit einem Theodoliten sind hier kaum exakte Winkelmessungen nötig. Der erste erfolgreiche Prototyp des Geomagnetischen Automatischen SyStems zur Messung des Erdmagnetfelds (GAUSS) wurde 2006 während des XIIten IAGA Workshops über Geomagnetische Observatoriumsinstrumente in Belsk, Polen vorgestellt.

Zur Zeit befindet sich eine mechanisch verbesserte Version des Geräts im Langzeittest am Observatorium Niemegk.