Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

MGF Ostsee, Phase II

Zuwendungsgeber: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektlaufzeit: 2023 - 2026

Kooperationspartner:

Prof. Klaus Jürgens, Institut für Ostseeforschung, Warnemünde

Prof. Michael E. Böttcher, Institut für Ostseeforschung, Warnemünde

Prof. Andy Dale, Geomar, Kiel

Das Projekt MGF-Ostsee untersucht die Auswirkungen mobiler grundberührender Fischerei (MGF), welche aktuell großflächig in der Ostsee stattfindet und weitgehend die Natura2000-Schutzgebiete innerhalb der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) einschließt. Der geplante Fischereiausschluss in Teilen der Schutzgebiete bietet die einzigartige Chance, die Auswirkungen der Fischerei auf benthische Biozönosen und Sedimentfunktionen zu untersuchen und ihr Regenerationspotential zu analysieren. In der ersten Phase dieses Projektes (MGF-Ostsee I) wurde in den geplanten Fischereiausschlussgebieten sowie in vergleichbaren Referenzgebieten außerhalb der Schutzgebiete (aber unmittelbar angrenzend) der Ist-Zustand des benthischen Ökosystems dokumentiert. Ein wichtiges Ergebnis dieser Basisaufnahme war, dass die Intensität von MGF, dokumentiert durch Fischereiaufwandsdaten und Schleppspuren im Sediment, in den Referenz- und Schutzgebieten als vergleichbar hoch eingeschätzt wurde. Vor Fischereiausschluss sollen außerdem die Basisaufnahmen für alle Schutzgebiete erweitert und um saisonale Aspekte (beispielhaft für ein Schutzgebiet) ergänzt werden. Zur Untersuchung von kurzfristigen Effekten von MGF (z.B. Sedimentresuspension) und zur Untersuchung verschiedener Fischereigerätschaften wird zusätzlich ein Schleppnetzexperiment in einem küstennahen Gebiet durchgeführt. Die Ergebnisse werden zu einer umfassenden Bewertung des Einflusses von MGF auf benthische Ökosystemfunktionen sowie zur Entwicklung von Indikatoren für MGF-bedingte Störungen führen. Ferner werden die Ergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen für das Fischereimanagement und zukünftige Monitoring-Strategien in Schutzgebieten münden. Das beantragte Teilprojekt untersucht die Auswirkungen von mobiler grundberührender Fischerei auf mikrobielle Prozesse, insbesondere Sulfatreduktion, im Sediment. Außerdem soll die Erholung der benthischen Ökosysteme nach Beendigung der Störung durch MGF untersucht werden. Im Rahmen dieses Teilprojekts werden hauptsächlich Sulfatreduktionsraten mittels einer Radioisotopen Inkubationsmethode quantifiziert. Darüber hinaus werden noch gelöste Stoffe im Porenwasser des Sediments quantifiziert, um eine direkte Vergleichbarkeit der Daten mit denen der anderen Arbeitspakete sicherzustellen.

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