Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Teilvorhaben - Kraftwerkstechnik

1. Betriebsbeobachtung
Dem GFZ Potsdam steht mit dem Heizkraftwerk Neustadt-Glewe das erste geothermische Kraftwerk in Deutschland für Betriebsbeobachtung zur Verfügung. Ergänzend soll die Analyse weiterer geothermischer Heizkraftwerke zeigen, inwieweit die Ergebnisse typisch und übertragbar sind. Durch die Analyse der Daten können Optimierungspotenziale im Betrieb identifiziert werden. Die abgeleiteten Werte für Maschinenkenngrößen werden als Eingabewerte in die Simulationen benötigt. Der Abgleich der gemessenen Werte mit den berechneten Werten erlaubt ein Aufzeigen der Schwachstellen der Anlagen.

2. Entwicklung von Messkonzepten
Für andere erneuerbare Energien bestehen standardisierte Messkonzepte, die für die verschiedenen auftretenden Systemtypen entwickelt wurden. Ein solches standardisiertes Messkonzept gibt Auskunft darüber, welche Messwerte unbedingt notwendig bzw. sinnvoll zur Bewertung einer Anlage sind und welche eher ergänzende Informationen liefern. Es enthält neben der Zusammenstellung der Messstellen Angaben zur Auswertung der erhaltenen Daten z.B. mit Simulationsprogrammen.

3. Modellierung
Obwohl die technische Entwicklung und Umsetzung der beiden Systeme (ORC und Kalina) sehr unterschiedlich weit fortgeschritten ist, bezogen sich fast alle bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen der beiden Systeme auf theoretische, thermodynamische Betrachtungen idealer Maschinen an einem definierten Betriebspunkt. Verschiedene Kreislaufrechenprogramme stehen als Hilfsmittel für die Auslegung und Dimensionierung zur Verfügung. Diese Werkzeuge bieten allerdings keine Möglichkeit, zeitabhängige Vorgänge und das Teillastverhalten zu beschreiben. Für eine Ertragskontrolle ist die Anwendung eines Simulationsprogramms unabdingbar. Anhand numerischer Modelle, die das transiente Verhalten berücksichtigen, können Regelungs- und Steuerungsalgorithmen aufgestellt, getestet und verbessert werden.

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