GFZ German research centre for geo sciences

Trauer um Prof. Dr. Philipp Hartl

Trauer um Prof. Dr. Philipp Hartl

Das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ trauert um Prof. Dr. Philipp Hartl, der am 7. Dezember 2013, wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag, verstorben ist.

Philipp Hartl wurde am 14. Dezember 1928 geboren. Der gelernte Physiker forschte und lehrte seit Anfang der 1980er Jahre als Professor an der Universität Stuttgart im Fachbereich Navigation, 1986 bis 1990 war er Prorektor für die Lehre. Im Anschluss an seine Tätigkeiten in leitender Stellung in der Luft- und Raumfahrtindustrie wurde er an das Institut für Flugnavigation in Stuttgart berufen.

"Philipp Hartl war von der ersten Sitzung in 1992 bis 1998 Mitglied des GFZ-Kuratoriums. Zudem war er ein äußerst aktives Mitglied des GITEWS-Lenkungsausschusses von 2005 bis 2011 und ist im Zuge dessen auch nach Jakarta gereist. Seine Beiträge in den Gremien, vor allem aber sein wissenschaftliches Engagement in den Erdbeobachtungsmissionen unserer Einrichtung haben das GFZ nachhaltig geprägt", sagte Professor Reinhard Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand des GFZ, anlässlich des Todes von Professor Hartl. "Bis heute ist seine Handschrift in diesem wichtigen Forschungsfeld zu sehen. Seinen Angehörigen möchte das GFZ seine herzliche Anteilnahme übermitteln."

Professor Hartl hat die Anfänge der wissenschaftlichen Raumfahrt in Deutschland mit seinen Beiträgen zur Entwicklung von innovativen Forschungssatelliten und Messkonzepten wie kaum ein anderer geprägt. Dazu zählen Telekommunikationssatelliten wie die deutsch-französischen Missionen Symphonie 1 und 2, das deutsch-amerikanische Projekt Helios zur Erforschung des Sonnenwinds oder die Realisierung von Erdbeobachtungssatelliten wie ERS-1 oder ERS-2 der ESA. Philipp Hartl der Vater des PRARE-Systems, mit dem zwischen 1995 und 2007 am GFZ die Bahn von ERS-2 hochgenau vermessen werden konnte und ein wesentlicher Anteil zur Meeresspiegelforschung geleistet werden konnte. Prof. Hartl gilt als einer der Pioniere des äußerst innovativen GNSS-Reflektometrieverfahrens zur Fernerkundung von Wasser- und Eisoberflächen. In enger Kooperation mit dem GFZ wurden bereits Ende der neunziger Jahre erste Experimente durchgeführt und ausgewertet.

Professor Hartl war unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und seit seiner Emeritierung in den Themennetzwerken Gesundheits- und Informationstechnologie tätig.

Philipp Hartls umfangreiches und sehr produktives Wirken hat nicht nur die deutsche Wissenschaftslandschaft geprägt. Wir erinnern uns auch an seine große Herzlichkeit und Freundlichkeit, auch an seine ansteckende Lebensfreude und die Fähigkeit für seine Ideen zu begeistern. Er hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Wir sind ihm sehr zu Dank verpflichtet und werden sein Andenken ehren.

Prof. Dr. Reinhard Hüttl                       Dr. Stefan Schwartze 
Wissenschaftlicher Vorstand                Administrativer Vorstand 

 

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