Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Madagaskar

Madagascar Seismic Profile

2012 - 2014

Zusammenfassung:
Madagaskar besteht aus einem Puzzle von kontinentalen Fragmenten, von denen einige aus dem Archaikum stammen. Es wurde zusammengesetzt während der Bildung von Gondwana vor ca. 600 Ma. Madagaskar begann sich vor c. 150 Ma von Afrika zu trennen. Das letzte große tektonische Ereignis war die Abspaltung von Indien vor 90 Ma. Die Strukturgeologie im Süden Madagaskars ist geprägt von der Ranotsara Scherzone, eine uralte Struktur, die möglicherweise die gleiche Ursache hat wie ähnliche Scherzonen in Mosambik und im Süden Indiens. Die Ranatsora Scherzone wurde später kompressiver Horizontalspannung ausgesetzt, wie man an Faltungs- und Aufblätterungsstrukturen erkennen kann. Möglicherweise dienten die schwachen fossilen Scherzonen später als Aufstiegskanal für Magma für den Neogenen Vulkanismus auf Madagaskar.
Wir haben ein lineares Array von 25 Seismometern im Süden Madagaskars installiert, rechtwinklig zur Hauptscherrichtung der Ranotsara Scherzone und der Ausrichtung der Seismizität. Ebenso kreuzt das Array die erwarteten Übergänge in Krusten- und Mantellithosphärenstruktur zwischen den vom tiefen Sedimentbecken dominierten Westen Madagaskars und den metamorphischen und vulkanischen Gesteinen im Osten.
Geplante Analysemethoden umfassen unter anderem P- und S-Receiver-Funktionen, Oberflächenwellendispersions-Messungen (von regionalen Erdbeben und aus seismischen Hintergrundrauschen), Scherwellen-Splitting und lokale Seismizität. Es ist weiterhin geplant, die Daten in größer-skalige Tomographic-Studien zu integrieren, z.B. mit Daten des RHUM-RUM Experiments im indischen Ozean).

Kontakt:

Frederik Tilmann (GFZ Potsdam)
Xiaohui Yuan (GFZ Potsdam)

Partner:
Georg Rümpker (University of Frankfurt)
Gérard Rambolamana (Université d'Antananarivo, Institut & Observatoire de Géophysique
d'Antananarivo)

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