Zentralasiatisches Global-Change Observatorium (GCO-CA) – Paläoklima, Umwelt, und Klimawandel
Zentralasien mit seinen hoch-dynamischen, tektonisch aktiven Gebirgsregionen Tian Shan, Pamir und dem Tibet Plateau befindet sich an der Schnittstelle zwischen atlantisch-sibirischer sowie der asiatischen Monsun-Klimadynamik. Damit ist es eine Schlüsselregion für das Verständnis der Kontinent-Atmosphären Wechselbeziehung des eurasischen Kontinents und der nördlichen Hemisphäre. Ziele der geowissenschaftlicher Untersuchungen von vorrangig Oberflächenprozessen sind die Klimavariabilität und Geodynamik und ihre Rückkopplung in unterschiedlichen Zeitskalen der geologischen Vergangenheit sowie ihre derzeitigen sowie künftigen Auswirkungen auf den menschlichen Lebensraum.
In einem integrierten Ansatz aus Untersuchungen von Paläo-Klimaarchiven (Seesedimente, Speleotheme und Baumringe) und parallelem Limno-, Speleo-, Dendro- und Staub-Monitoring sollen neben der Klimavariabilität der Region auf verschiedenen Zeitskalen auch die Magnituden und Wiederholraten von klimatisch und nicht-klimatischen Extremereignissen (Erdbeben, Bergstürze, See-Ausbrüche) erfasst werden.
Die Untersuchungen konzentrieren sich derzeit auf die Kirgisische Republik und werden vom Zentralasiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften ZAIAG in Bishkek maßgeblich unterstützt. Zunehmend werden neben Kirgisistan auch andere Länder der Region wie Kasachstan, Uzbekistan und Tadschikistan in die Untersuchungen einbezogen. Kooperationsbeziehungen bestehen neben dem ZAIAG bereits mit der Kirgisisch-Russischen Slawischen Universität Bishkek, dem Mountain Societies Research Institute der University of Central Asia und der Russischen Akademie der Wissenschaften Bischkek. Mehrere Partner aus Deutschland (FU Berlin, TU Braunschweig, Friedrich-Schiller-Universität Jena) waren und sind über verschiedene Projekte (z.B. BMBF-CADY, BMBF-CAHOL, BMBF-PALESCA – siehe abgeschlossene Projekte) einbezogen.