Das GRACE-Projekt ist in fünf Hauptkomponenten unterteilt, die den folgenden Abschnitten kurz beschrieben werden.
Trägerrakete (Launch Vehicle System, LVS)
Das LVS umfasste die ROCKOT-Trägerrakete, einen Multi-Satelliten-Dispenser sowie das Personal, die Testausrüstung und die Einrichtungen zur Vorbereitung, Integration und zum Start der Satelliten. Das LVS wurde vom DLR LVS Manager geleitet und von JPL und seinen Auftragnehmern (z.B. Astrium GmbH) unterstützt. GRACE wurde am 17. März 2002 gestartet. Hier lesen Sie mehr über "GRACE-Start".
Satelliten (Satellite System, SAT)
JPL leitete die Entwicklung des Satellitensystems in Partnerschaft mit Space Systems/Loral (SS/L) und Astrium GmbH (Astrium). Astrium lieferte wesentliche Elemente für die beiden Satelliten, die auf dem bereits bestehenden Kleinsatelliten CHAMP basierten. SS/L lieferte das Lageregelungssystem, die Elektronik der Mikrowelleninstrumente und führte System- und Umwelttests durch. Hier lesen Sie mehr über „GRACE-Satelliten".
Wissenschaftliche Instrumente (Science Instrument System, SIS)
Das SIS umfasste alle Elemente des Intersatelliten-Entfernungsmesssystems, die GPS-Empfänger, die für die präzise Bahnbestimmung und die Radiookkultationsexperimente benötigt werden, sowie die zugehörigen Sensoren wie z.B. zwei Sternkameras. Innerhalb des SIS wurden auch die Integrationsaktivitäten aller Sensoren koordiniert und dabei ihre Kompatibilität untereinander und mit dem Satelliten sichergestellt. Hier lesen Sie mehr über "GRACE-Nutzlast".
Missionsbetrieb (Mission Operations System, MOS)
Das MOS bestand aus dem Personal und der Infrastruktur des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums (GSOC) in Oberpfaffenhofen, den Antennen in Weilheim und Neustrelitz sowie weiteren Bodenstationen, die zur Unterstützung der LEOP (Launch and Early Mission Operation) und evtl. Notfallsituationen benötigt wurden. Diese Einrichtungen dienten insbesondere der kontinuierlichen Überwachung und Steuerung der Satelliten und Instrumente, der Erstverarbeitung der Telemetriedaten und der Übermittlung dieser Daten an das wissenschaftliche Prozessierungssystem zur Erstellung wissenschaftlicher Produkte. Zusätzlich zum Echtzeitbetrieb stellte das MOS das sogenannte Central Checkout System für Bodentests mit allen notwendigen Befehls- und Datenschnittstellen bereit. Hier lesen Sie hier mehr über "GRACE-Missionsbetrieb".
Wissenschaftliches Prozessierungssystem (Science Data System, SDS)
Die Funktionen des SDS umfassten die Verarbeitung der Telemetriedaten zu wissenschaftlichen Produkten inklusive ihrer Validierung, ihre Verteilung an die internationale Nutzergemeinde und ihre Langzeitarchivierung. Das SDS wurde von JPL (Jet Propulsion Laboratory) und UTCSR (University of Texas, Center of Space Research) in den USA sowie dem GFZ in Deutschland durchgeführt. Dieser kooperative Ansatz umfasste die Aufteilung von verschiedenen Datenverarbeitungsaufgaben, die Validierung von Produkten und die Harmonisierung von Datenarchiven. Zu den vom SDS zu verarbeitenden und zu archivierenden Daten und Produkten gehörten z.B. korrigierte Entfernungsbeobachtungen zwischen den Satelliten oder nicht-gravitative Störbeschleunigungen, aus GPS abgeleitete Bahn- und Radiookkultationsdaten oder Schwerefeldprodukte. Das SDS akquirierte, verarbeitete und archivierte auch verschiedene Zusatzdaten (z. B. meteorologische Felder), die für die Datenverarbeitung und -überprüfung erforderlich waren. Weitere Informationen finden Sie auf anderen Seiten wie "Produkte" oder "Schwerefeldergebnisse".