Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

AG Magnetotellurik

Im Fokus der Arbeitsgruppe steht die methodische Weiterentwicklung der Magnetotellurik (MT). Sie stellt einen Teilbereich der elektromagnetischen Verfahren dar, welche  die elektrische Leitfähigkeitsstruktur auf einer breiten Skala der ersten Zentimeter bis zu einigen hundert Kilometern abbilden kann. Dazu werden (natürliche) Variationen des elektrischen und magnetischen Feldes an der Erdoberfläche gemessen. Der typische Frequenzbereich umfasst EM Feldvariationen von 105 Hz bis 10-5 Hz. Die registrierten Frequenzen stellen ein nicht-lineares Proxy für die Tiefe dar; um eine Leitfähigkeits-Tiefen-Verteilung zu erhalten, sind deshalb Datenmodellierungen und –inversionen nötig.

Unabhängig von der Zielstruktur und –tiefe, werden im Wesentlichen gleiche Auswerteschritte angewendet. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Arbeitsgruppe mit dem gesamten Spektrum der MT-Daten Analyse und Interpretation beschäftigt: Angefangen von Geräteentwicklungen, um innovative Messstrategien durchzuführen, über Datenprocessing, Datenanalyse bis zu Imaging, Simulationen und Inversionen, um letztlich die Ergebnisse in einem geowissenschaftlich Kontext einzuordnen und zu interpretieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch in der Erfassung der Komplexität des Untergrundes, der sowohl intrinsische Anisotropie, wie im Fall von Olivin im Erdmantel, oder auch makroskopische Anisotropie, wie zum Beispiel bei parallelen Scherflächen, aufweisen kann.

Durch den großen Bereich der Erkundungstiefen lässt sich die Magnetotellurik sowohl bei  angewandten Forschungsschwerpunkten, zum Beispiel der Geothermie oder der Lagerstättenexploration  anwenden, als auch um klassische geodynamische Strukturen abzubilden. Im Fokus der AG „Magnetotellurik“ stehen unter anderem Fragen zu der Entwicklung der Plattentektonik (ELIBABA im Barberton Greenstone Belt), dem Entstehen und Aufbrechen von Kontinenten (Inkaba yeAfrica Projekte in Südafrika, ELCONA in Namibia, TIPTIMON in Zentralasien), Eigenschaften von großen Störungszonen (Projekte an der San Andreas Verwerfung, DESERT und DESIRE im Nahen Osten). Bei all diesen Projekten arbeiten wir eng mit verschiedensten (geowissenschaftlichen) Disziplinen des GFZ, sowie national und international zusammen.

 

Magnetotellurische Komponente des "Geophysikalischen Gerätepools Potsdam (GIPP)"

Teil des "Geophysikalischen Gerätepools Potsdam" (GIPP) sind Magnetotellurik- Geräte, die für interne und externe Forschungsvorhaben ausgeliehen werden können. Die magnetotellurischen Geräte werden auf dem Gelände des Geomagnetischen Observatoriums in Niemegk aufbewahrt und gewartet. Eine genaue Beschreibung sowie Hinweise und Richtlinien zum Ausleihen der Instrumente finden Sie auf den Seiten des GIPP-MT.

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