Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

DEad SEa Rift Transect / MT

Wie allgemein bekannt ist die Erde ein dynamischer Planet - plattentektonische Prozesse formen und verändern kontinuierlich die äußere Schale der Erde. Drei Schlüsselelemente der Deformation und Bewegung dieser mächtigen Platten sind:  

  • Riften
  • Subduktion der Platte in den Erdmantel
  • Horizontale Transformstörungen

Trotz zahlreicher Untersuchungen an verschiedenen Störungszonen, wie bspw. an der San Andreas Verwerfung in Kalifornien (SAF), sind die wesentlichen Prozesse, von denen solch große Transformverwerfungen gesteuert werden, noch nicht vollständig verstanden. Die Dead Sea Transformstörung (DST) ist neben der SAF eine der Schlüssellokationen zur Untersuchung von Transformstörungen. Die offensichtlich einfache Struktur des DST Systems und die relativ geringe Verschiebungsrate von etwa 0.5cm pro Jahr unterscheidet die DST deutlich von der SAF, die sich aufgrund der komplizierten Interaktion der ozeanischen Plattenbewegung mit einer Rate von 3.5 cm pro Jahr verschiebt. Neben der Notwendigkeit von Grundlagenforschung ergeben die Untersuchungen von historischen Erdbeben, paläoseismischen Studien und Instrumentenseismologie einen weitereren, wichtigen Grund für unsere Studie: Die Ergebnisse zeigen, dass in den letzten 100 Jahren immer wieder zerstörerische Erdbeben entlang der DST aufgetreten sind. Die DST stellt demnach eine bedeutende, seismische Gefährdung für die Bewohner Palästinas, Israels und Jordaniens dar. Aufgrund der politischen Situation im Mittleren Osten der letzten Jahre, war eine Untersuchung der DST bis zum Zeitraum dieses Projekts nicht möglich. Das Dead Sea Rift Transect (DESERT) Projekt ist das erste geowissenschaftliche Projekt, das die DST überquert (DESERT Group, 2000; 2003). Die Forschungsgruppe ist bestrebt, Struktur und Dynamik der Kruste und des oberen Erdmantels zu untersuchen [GFZ, 2 Jahresbericht, 2002/2003].

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