Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Datenformat

SEED/miniSEED
SEED steht für “Standard for the Exchange of Earthquake Data” und ist das internationale Standard-Format für den Austausch digitaler seismologischer Daten. Es wurde von Mitgliedern der “Federation of Digital Seismographic Networks” (FDSN) primär für den Austausch von unprozessierten seismologischen Daten zwischen verschiedenen Institutionen entwickelt. Es ist für kontinuierliche, Stations- und Event-orientierte Wellenform-Daten einzelner Feldstationen, Observatorien, Netzwerke oder Arrays geeignet. Obwohl es primär für den Datenaustausch konzipiert wurde, findet das Format auch für andere Zwecke Anwendung. Normalerweise enthält eine SEED Datei die digitale Zeitreihe sowie die Station- und Kanal-Information mit der Übertragungsfunktion des Instruments. Dateien im miniSEED Format enthalten (ausschliesslich) die Wellenformen, Dateien im “dataless” SEED Format die Metadaten. Ausführliche Information zum Format ist im SEED Reference Manual z.B. über die IRIS Web-Seite erhältlich (http://www.iris.edu/software/, ->“SEED manual (pdf)”). Viele Datenrekorder schreiben die Daten im miniSEED Format, so auch der im GIPP verwendete PR6-24 Datenrekorder von EarthData. In miniSEED Format liegen viele Rohdaten im GIPP Archiv vor; das Seismologische Datenarchiv (GEOFON) liefert real-time Daten im miniSEED Format und Archivdaten im SEED Format. Fuer SEED/miniSEED files existieren viele Konversions- und Prozessingroutinen (z.B. auch edltools von Christof Lendl).

REFTEK
Bis 2005 waren eine große Anzahl von 72A Datenrekordern der Firma REFTEK im Bestand des GIPP. Diese Geräte zeichnen die Daten in einem proprietären REFTEK Format auf, welches beispielsweise mit PASSCAL Software konvertiert werden kann (PASSCAL Software, http://www.passcal.nmt.edu/content/software-resources). Mögliche Ausgabeformate dieser Software sind u.a. SEG-Y oder miniSEED; einige kontinuierliche Daten wurden im GIPP-Archiv als Roh-dumps archiviert.

PDAS
Geräte des Typs “Portable Data Acquisistion System” (PDAS-100) der Firma Teledyne/Geotech bildeten bis 2005 das Rückgrat des GIPP. Das proprietäre Format beinhaltet einen relativ einfachen ASCII-Header mit anschliessendem binären Datenblock. Zusätzlich existiert eine Reihe von Hilfsdateien, die über State-of-Health, Zeitkorrekturen etc. Auskunft geben. Das Format ist ausführlich im PDAS USER'S GUIDE (TELEDYNE GEOTECH) dokumentiert ( pdf ). Konvertierungsroutinen sind vorhanden (z.B. bei ORFEUS; http://www.orfeus-eu.org/). Einige ältere kontinuierliche Daten wurden im GIPP-Archiv als PDAS Files archiviert.

SEG-Y
Das SEG-Y Dateiformat ist ein von der “Society of Exploration Geophysicists” (SEG) entwickeltes Standardformat für die Speicherung und den Austausch geophysikalischer, speziell seismischer Daten. Ein SEG-Y File besteht im wesentlichen aus einem File-Header gefolgt jeweils von Spur-Header und Zeitreihe einer jeden Spur (Barry, K.M.; Cavers, D.A.; Kneale, C.W. (1975): Recommended standards for digital tape formats. Geophysics 40 (2): 344–352). Ursprünglich für die digitale Speicherung seismischer Signale auf Magnetband entwickelt, ist es heute sehr weit bei der seismischen Exploration und der Datenarchivierung verbreitet. Es wird von vielen seismischen Prozessingpaketen direkt gelesen; außerdem existiert eine Vielzahl von frei verfügbaren Konvertierungsprogrammen (z.B. von seismic un*x; http://www.cwp.mines.edu/cwpcodes/).

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