Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Transformation stillgelegter Braunkohletagebaue zu Pumpspeichern für Überschüssenergie aus erneuerbaren Quellen

Das Hauptziel des EU-Projekts ATLANTIS ist die Durchführung einer multidisziplinären, technischen und wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie zur hybriden Pumpspeicherung von Überschussenergie in ehemaligen Kohletagebauen im Einklang mit dem EU Green Deal.

Der geplante Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau in Europa erfordert innovative, wirtschaftliche und klimafreundliche Strategien, um den Strukturwandel in den ehemaligen Kohleregionen voranzubringen. Zudem spielt die effiziente Speicherung regenerativer Energien eine zentrale Rolle bei der zukünftigen System- und Versorgungssicherheit. Oberirdisch angelegte, kombinierte Wasserpumpspeicherwerke werden weiterhin als vielversprechende Technologie für die flexible und effiziente Speicherung von großen Mengen an überschüssiger Energie aus dem Stromnetz und der Solar- und/oder Winderzeugung diskutiert. Pumpspeicherwerke arbeiten mithilfe von zwei oder mehreren auf unterschiedlichen Höhen gelegenen Wasserreservoiren oder Stauseen. Im Oberbecken wird Wasser in Form von potenzieller Energie gespeichert, welche durch ein Ablassen in das untere Becken wiedergewonnen werden kann. Entsprechend erfolgen Pumpvorgänge in das obere Becken in Zeiten des Energieüberschusses.

Im Rahmen von ATLANTIS werden anhand von zwei europäischen Standorten Strategien zur Transformation von ehemaligen Tagebauen in hybride Pumpspeicherkraftwerke entwickelt und mithilfe eines multidisziplinären Ansatzes überprüft. Das anvisierte Nachnutzungskonzept bietet somit einen synergetischen Ansatz zur Bewältigung der durch den EU Green Deal geforderten regionalen Transformation ehemaliger Bergbaureviere und trägt zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung bei.

Die Sektion Fluidsystemmodellierung leistet neben der Projektkoordination insbesondere Beiträge zur Bewertung der chemischen Wechselwirkungen der Speicherreservoire mit bestehenden Grundwasserleitern sowie der Wirtschaftlichkeit des integrierten Speicherkonzepts.

Verbundpartner:

  • Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ (Koordinator)
  • GIG Central Mining Institute (Poland)
  • PGE GiEK S.A. (Poland)
  • CERTH The Centre for Research & Technology, Hellas (Greece)
  • PPC S.A. (Greece)
  • TU Berlin, Engineering Geology (Germany)

Förderung: Das Projekt wird vom Forschungsfonds der Europäischen Union für Kohle und Stahl (EU-RFCS) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101034022 finanziert.

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