Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Start einer Geothermie-Erkundungsbohrung in Adlershof

Start einer Geothermie-Erkundungsbohrung in Adlershof: Grundlage für Ausbau der Berliner Fernwärmeversorgung auf Basis von Erdwärme.

Am heutigen 15.11.2021 hat das Deutsche GeoForschungsZentrum Potsdam GFZ mit einer Erkundungsbohrung in Berlin-Adlershof begonnen. Diese Erkundung soll Voraussetzungen schaffen für eine klimaschonende Fernwärmeversorgung Berlins mithilfe eines saisonalen geothermischen Aquiferwärmespeichers.

Aquifere sind poröse, tiefe Grundwasserleiter, die über ein großes Potenzial für die saisonale Wärmespeicherung verfügen. Sie können überschüssige Wärme der Sommermonate aufnehmen, die dann während der Herbst- und Winterzeit genutzt werden kann.

Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) geförderten Projekts soll die Erkundungsbohrung in den kommenden Monaten bis in ca. 650 Meter Tiefe abgeteuft werden. Dabei sollen einige hundert Meter Bohrkerne für wissenschaftliche Untersuchungen gewonnen werden.

Durch diese Erkundungsbohrung wird das geologische Verständnis über den Aufbau des tieferen Untergrunds Berlins verbessert, um Aussagen über die Speicherfähigkeit dieser geologischen Horizonte treffen zu können. Zusammen mit der BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft werden darauf aufbauend Speicherkonzepte entwickelt, um saisonale Wärmespeicher in die vorhandene Fernwärmeversorgung zu integrieren.

Das GFZ untersucht neben der Eignung des Aquifers auch mögliche Wechselwirkungen des porösen Speichergesteins mit der Umwelt. Sowohl direkt vor Ort als auch in Laboren werden umfangreiche mineralogisch-geochemische Analysen durchgeführt.

Der Projektleiter, Ali Saadat, Ingenieur und Wissenschaftler aus der Sektion Geoenergie am GFZ, sieht im Ausbau der Geothermie einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energieversorgung Berlins und sagt: „Diese Erkundungsbohrung ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt. Das geothermische Nutzungspotenzial muss signifikant erweitert werden, um im Energiemix eine größere Rolle zu spielen.“

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Projektflyer.

Wissenschaftlicher Kontakt:

Dr.-Ing. Ali Saadat
Sektion 4.8 Geoenergie
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Telegrafenberg
14473 Potsdam
Tel.: +49 331 288-1459
E-Mail: ali.saadat@gfz-potsdam.de

Medienkontakt:

Josef Zens
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Telegrafenberg
14473 Potsdam
Tel.: +49 331 288-1040
E-Mail: josef.zens@gfz-potsdam.de

 

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