Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Sascha Brune erhält den Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats

Sascha Brune erhält den Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats für sein Forschungsprojekt EMERGE „Measuring and Modelling Tectonic CO₂ Emissions Through Time“.

GFZ-Forscher Priv. Doz. Dr. Sascha Brune erhält den Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von zwei Millionen Euro für sein Forschungsprojekt EMERGE „Measuring and Modelling Tectonic CO₂ Emissions Through Time“ (Messung und Modellierung von tektonischen CO₂-Emissionen im Zeitverlauf). Das Projekt untersucht mithilfe von Drohnen und Computermodellen die CO₂-Emissionen während des Zerbrechens von Kontinenten.

Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gratulierte Sascha Brune zu der Auszeichnung: „Vom Potsdamer GeoForschungsZentrum gehen so essentielle wie zukunftsweisende Impulse für die internationale Geo-, Umwelt- und Klimaforschung aus. Ich freue mich sehr, dass der Europäische Forschungsrat das genauso sieht und GFZ-Forscher Sascha Brune mit einem der diesjährigen ‘Consolidator Grants‘ ausgezeichnet hat – herzlichen Glückwunsch! Der Geophysiker schafft mit seinem Forschungsprojekt die Interpretationsgrundlage für CO₂-Bilanzen unseres Planeten über eine halbe Milliarde Jahre hinweg. Wissenschaftler wie Sascha Brune zeigen: Unsere Forschung im Zukunftsland Brandenburg ist exzellent!“

Zum Projekt

Geologische Prozesse haben in der Vergangenheit große CO₂-Schwankungen verursacht und das Klima beeinflusst. In jüngsten Untersuchungen wurden massive CO₂-Emissionen an kontinentalen Grabenbrüchen festgestellt. Das Projekt EMERGE verknüpft drei innovative Ansätze, um solche CO₂-Ausgasungen zu messen und zu modellieren. Zum einen messen Brune und sein Team mithilfe von Drohnen die CO₂-Flüsse an Grabenbrüchen in Kenia, Äthiopien, Tschechien und Island. Darüber hinaus werden neue Modellierungstechniken entwickelt, mit denen der Einfluss von geodynamischen Prozessen auf den Kohlenstofftransport in der Lithosphäre – der äußersten Schicht der Erde – untersucht wird. Ein dritter Ansatz ist die Integration von Daten der letzten 540 Millionen Jahre aller bekannten Grabenbrüche weltweit. Dadurch kann der Einfluss der Entgasung durch das Zerbrechen von Erdplatten auf die langfristige Klimaentwicklung ermittelt werden.

Das Projekt vereint interdisziplinäre Ideen und Methoden aus der Geodynamik, Mikrometeorologie, Petrologie und Paläoklimatologie. Drohnengestützte CO2-Flussmessungen werden das Verständnis der CO2-Freisetzung aus dem Erdinneren − an Grabenbrüchen und anderen Plattengrenzen weltweit − grundlegend verändern. Die methodischen und wissenschaftlichen Fortschritte können eine Grundlage dafür bilden, den Einfluss tektonischer CO₂-Ausgasungen auf vergangene und künftige Klimaveränderungen genau zu bestimmen.

Sascha Brune hat an der Humboldt-Universität Berlin und an der Paul Sabatier University, Toulouse Physik studiert. Er arbeitet seit 2006 am GFZ in der Sektion Geodynamische Modellierung; 2019 hat er die Leitung der Sektion übernommen. Zwischen 2013 und 2015 verbrachte er zwei Jahre als PostDoc an der University of Sydney. In seinen bisherigen Arbeiten beschäftigte sich Brune u.a. mit Grabenbrüchen, Plattentektonik, dem tiefen Kohlenstoffkreislauf und Tsunamis.

Über den ERC

Der European Research Council, der 2007 von der Europäischen Union gegründet wurde, ist die wichtigste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Der ERC wird von einem unabhängigen Leitungsgremium, dem wissenschaftlichen Rat, geleitet. Das Gesamtbudget des ERC für die Jahre 2021 bis 2027 beläuft sich auf mehr als 16 Milliarden Euro und ist Teil des Programms Horizon Europe. Der ERC fördert kreative Forscher:innen aller Nationalitäten und jeden Alters, die Projekte in ganz Europa durchführen und bietet vier zentrale Förderprogramme an: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Mit den Consolidator Grants werden exzellente vielversprechende Wissenschaftler*innen im Zeitraum von sieben bis zwölf Jahre nach der Promotion gefördert.

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