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GRACE Follow-On Mission: GFZ unterzeichnet Vertrag mit NASA

GRACE Follow-On Mission: GFZ unterzeichnet Vertrag mit NASA
11.02.2014|Potsdam:GFZ unterzeichnet Vertrag mit NASA und beschafft Startrakete - Heute hat der Vorstand des Deutschen GeoForschungsZentrums das Memorandum of Understanding mit NASA-Administrator Charles Bolden Jr. zur gemeinsamen Realisierung der Nachfolgemission von GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) unterzeichnet.  Dieser Vertrag besiegelt die gemeinsame langjährige Planung und Realisierung dieser einzigartigen Tandem-Satellitenmission, die nach dem erfolgten „Preliminary Design Review“ im Januar nun in die Bauphase geht und im August 2017 starten soll.

11.02.2014|Potsdam: GFZ unterzeichnet Vertrag mit NASA und beschafft Startrakete- Heute hat der Vorstand des Deutschen GeoForschungsZentrums das Memorandum of Understanding mit NASA-Administrator Charles Bolden Jr. zur gemeinsamen Realisierung der Nachfolgemission von GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) unterzeichnet.  Dieser Vertrag besiegelt die gemeinsame langjährige Planung und Realisierung dieser einzigartigen Tandem-Satellitenmission, die nach dem erfolgten „Preliminary Design Review“ im Januar nun in die Bauphase geht und im August 2017 starten soll.

Professor Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen GeoForschungsZentrums: „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden die GRACE Follow-On Mission jetzt auf den Weg bringen können. Mit GRACE beobachten wir seit 2002 klimarelevante Parameter auf unserem Planeten, wie das Abschmelzen von Gletschereis oder die kontinentale Wasser-Massenbilanz. GRACE hat seine ursprüngliche geplante Missionsdauer von rund fünf Jahren mehr als verdoppelt. Die Lebenszeit von GRACE neigt sich aber wegen Alterung der beiden Satelliten nach nunmehr fast zwölf Jahren leider dem Ende entgegen.“

Die deutschen Beiträge für GRACE-FO werden federführend vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ realisiert. Projektleiter Prof. Frank Flechtner erklärt dazu: „Dass mit GRACE jetzt schon über mehr als eine Dekade Klima- und Schwerfelddaten vorliegen, ist ein bemerkenswerter Erfolg. Klimazeitreihen müssen aber länger sein. Mit GRACE-FO werden die dann über einen längeren Zeitraum vorliegenden Beobachtungsdaten wesentlich aussagekräftiger sein, um das Abschmelzen der polaren Eisschilde, den genauen Verlauf der das globale Klima bestimmenden Meeresströmungen, den globalen Wasserkreislauf  sowie vom Menschen verursachte Grundwasserentnahmen exakter abschätzen zu können.“
Der im jetzt unterzeichneten Memorandum of Understanding zugesagte deutsche Beitrag zu GRACE-FO sieht neben den wissenschaftlichen Arbeiten auch die Bereitstellung einer Startrakete für die beiden Satelliten vor. Dazu hat das GFZ gemeinsam mit seinem Projektpartner SpaceTech GmbH (STI) in den Jahren  2012/13 eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Als Ergebnis wurde die DNEPR-Rakete gewählt, eine russische Rakete vom Typ SS18, die für den Transport wissenschaftlicher Nutzlasten umgebaut wurde. Die Trägerrakete wiegt 211 Tonnen und hat eine Länge von 34 Metern. Beide Satelliten sollen gemeinsam im August 2017 von Baikonur in Kasachstan aus in ihren polaren Orbit mit einer Flughöhe von 490 km gebracht werden und danach in einem Abstand von rund 220 Kilometern voneinander auf der gleichen Bahn fliegen. Der entsprechende Vertrag mit der International Space Company Kosmotras (ISCK) wurde kürzlich von GFZ und ISCK unterzeichnet. Das Management der Startrakete und der Startdienstleistung wird im Auftrag des GFZ durch STI durchgeführt.

Deutschland steuert nicht nur die Startrakete bei, sondern auch die optischen Elemente eines „Laser Ranging Interferometers“ (LRI). Der eigentliche Messwert für die Änderungen im Schwerefeld ist nämlich der sich durch diese Variationen ändernde Abstand der beiden Zwillingssatelliten zueinander. Bisher wurde der Abstand zwischen den beiden Satelliten mit Mikrowellentechnik bei einer Genauigkeit von etwa zwei Tausendstel Millimeter gemessen. Mit der LRI-Neuentwicklung für GRACE-FO sollen die Messungen noch einmal bis zu 20 mal genauer werden. Das Design des LRI wurde vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik  (Albert-Einstein-Institut) entwickelt, STI baut die  Flughardware mit Beistellungen durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Für die Auswertung und Bereitstellung der wissenschaftlichen Daten ist neben dem Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA und der Universität in Texas wieder das GFZ verantwortlich . Die Finanzierung der deutschen Beiträge erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Helmholtz-Gemeinschaft. Vom GFZ werden die Laser-Retroreflektoren für beide Satelliten zur Verfügung gestellt; zudem finanziert und verantwortet das GFZ den Missionsbetrieb für insgesamt fünf Jahre. Dieser wird, wie bei GRACE, vom German Space Operation Center (GSOC) des DLR in Oberpfaffenhofen durchgeführt.

Bilder in druckfähiger Auflösung finden sich hier.

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