Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Wissen für die Welt von morgen

Zwei GFZ-Projekte mit dem Schwerpunkt Wissenstransfer erhalten Förderungen von der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Land Brandenburg.

Mit insgesamt 400.000 Euro werden zwei GFZ-Projekte zum Wissenstransfer gefördert. Mit dem GFZ-Projekt SAPIENS fördert die Helmholtz-Gemeinschaft die Bereitstellung von Satellitendaten, um Erkenntnisse aus der Wissenschaft im Alltag nutzbar zu machen. Außerdem fördert das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur das Projekt KONSAB, womit die Nutzung von Satellitendaten in der Land- und Forstwirtschaft im Land Brandenburg verbessert werden soll. SAPIENS ist eine Initiative des GFZ-Wissenstransfers – SAPIENS steht dabei für „Satellitendaten für Planung, Industrie, Energiewirtschaft und Naturschutz“. KONSAB steht für „Kommunikationsinitiative zur Nutzung von Satellitendaten in der Agrar- und Forstwirtschaft“ und ist im Technologietransfer des GFZ angesiedelt. Beide Projekte werden fachlich von der GFZ-Sektion Fernerkundung unterstützt.

Die Projekte sollen für Anwenderinnen und Anwender aus der nicht-wissenschaftlichen Praxis aufzeigen, welche Informationen aus Erdfernerkundungsdaten gewonnen werden können, wie diese aufbereitet werden müssen und wie verlässlich sie sind. Viele dieser Daten stehen kostenfrei bereit, so wie die Daten der Copernicus Sentinel-Missionen, oder das Landsat-Progamm der amerikanischen Bundesbehörde für Rohstofffragen (USGS).

SAPIENS richtet sich insbesondere an Fachbehörden auf Ebene von Kommunen, Landkreisen, Regierungsbezirken und Bundesländern sowie Nichtregierungsorganisationen und Medien. Der Schwerpunkt wird auf der Entwicklung von Weiterbildungsangeboten liegen. Webinare sollen anhand konkreter Beispiele aufzeigen, wie Fernerkundungsdaten in der Praxis genutzt werden können. Hinter SAPIENS steht die Erkenntnis, dass etwa Fachverwaltungen häufig Entscheidungen auf Grundlage von Geoinformationen treffen. Beispiele sind Flächennutzungskonflikte bei Bauvorhaben, die Ausweisung von Biotopen oder die Einhaltung von Gewässer- und Naturschutzauflagen. Zentral ist dabei meist, den ökologischen Zustand von Gebieten zu ermitteln oder zu bestimmen, wie dieser sich durch geplante Eingriffe verändert. Fernerkundliche Methoden können viele Kontrollparameter großflächig bereitstellen und so bestehende Verfahren ergänzen.

Zielgruppe von KONSAB sind landwirtschaftliche Betriebe, vom Nebenerwerbs-Landwirt bis zur Agrargenossenschaft, außerdem die Forstwirtschaft und Beratungsunternehmen in dieser Branche. Durch vier Präsenzveranstaltungen im Land Brandenburg werden in den nächsten zwei Jahren konkrete Bedarfe und Fragestellungen zum Thema Geofernerkundungsdaten mit den potentiellen Nutzerinnen und Nutzern ermittelt und in einer Dialogplattform sowie über Webinar-Module aufbereitet und beantwortet. Ein mögliches Thema ist das Einholen von Informationen zum Zustand land- und forstwirtschaftlicher Flächen. Die Parameter reichen dabei von der Beschaffenheit des Oberbodens bis hin zur Überwachung von Wald- und Moorflächen im Hinblick auf Waldbrände.

Bei beiden Projekten steht für das GFZ im Vordergrund, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, also die Zielgruppen durch Weiterbildungsformate in die Lage zu versetzen, Geo-Daten entsprechend der eigenen Anforderungen zu nutzen. Gleichzeitig wird damit die Digitalisierung in der Verwaltung und in der Landwirtschaft unterstützt. (ak)

Zur Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft

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