Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Tiberias-See: Modellierung des hydraulischen Systems erklärt Salzkonzentration und Temperatur

11.05.2015: Der Tiberias-See ist das wichtigste Süßwasserreservoir Israels. In seiner Umgebung treten warme und salzige Wässer (Solen) aus natürlichen Quellen zu Tage, die zumindest das Potential haben, den See zu gefährden. Neue Erkenntnisse können helfen, die Versalzung des wichtigsten Süßwasserreservoirs der Region zu minimieren.

11.05.2015: Der Tiberias-See ist das wichtigste Süßwasserreservoir Israels. In seiner Umgebung treten warme und salzige Wässer (Solen) aus natürlichen Quellen zu Tage, die das Potential haben, den See zu gefährden. Neue Erkenntnisse können helfen, die Versalzung des wichtigsten Süßwasserreservoirs der Region zu minimieren.

Eine Gruppe von Geowissenschaftlern unter Leitung von Fabien Magri (Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) versuchte, mit einem numerischen Ansatz, die Temperaturen und Salzgehalte des Wassers im Untergrund und seine Fließwege nachzuvollziehen.

Die Strömung und der Auftrieb der Solen hängen von ihren Temperaturen und den Salzgehalten ab. Modellrechnungen ohne Berücksichtigung der unterschiedlichen Salzkonzentrationen zeigen, dass Strömung in Kombination mit thermischer Konvektion den Aufstieg des warmen Wassers über durchlässige Störungen und daraus resultierende Quelltemperaturen erklären kann. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn in den Modellen neben den Temperaturgradienten auch Unterschiede in der Salzwasserkonzentration berücksichtigt werden. Hoher Salzgehalt dämpft den thermischen Auftrieb des Wassers, es ergeben sich ganz andere Strömungsmuster. Nur bei wesentlich größerer Durchlässigkeit der betrachteten Störung lassen sich die gemessenen Temperaturen zufriedenstellend nachmodellieren.

Diese Beobachtung stützt die Hypothese, dass der im Gebiet beobachtete hohe Temperaturgradient wahrscheinlich seine Ursache im geologischen Störungssystem hat. Der vertiefte Einblick in die hydrogeologischen Prozesse um den Tiberias-See herum kann nun dabei helfen, die Versalzung des wichtigsten Süßwasserreservoirs der Region zu minimieren.

Fabien Magri et al., :”Transient simulations of large-scale hydrogeological processes causing temperature and salinity anomalies in the Tiberias Basin”, Journal of Hydrology, Vol. 520, pp. 342–355, doi:10.1016/j.jhydrol.2014.11.055

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