28.08.2014: Das Mekong-Delta ist eines der größten und produktivsten Flussdeltas der Erde. Begünstigt durch die jährlichen Hochwasser und die damit einhergehenden Sediment- und Nährstoffeinträge hat sich eine sehr produktive Landwirtschaft und Fischerei entwickelt, die die Lebensgrundlage für Millionen Menschen in Kambodscha und Vietnam bildet. Die Dynamik der Sedimentation und damit der Nährstoffeintrag auf den Überflutungsflächen ist bislang allerdings nicht quantifiziert worden, was eine Diskussion über die Auswirkungen verschiedener Faktoren auf die Sedimentdynamik im Mekong Delta erschwert.
Wissenschaftler des GFZ und des Southern Institute of Water Resources Research in Ho Chi Minh haben daher eine großangelegte Feldstudie zur Ermittlung der Sedimentation und deren räumlicher Variabilität im Mekong-Delta durchgeführt, mittels derer ein großskaliges hydrodynamisches Modell zur Simulation der Sedimentfrachten und der Sedimentation erstellt und kalibriert werden konnte. Durch die Modellergebnisse konnten die jährlichen Sedimentationsraten für drei Hochwasserperioden unterschiedlicher Ausprägung quantifiziert werden. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass die Sedimentation im Mekong Delta räumlich sehr stark variiert, und dass der wesentliche Faktor für die Variabilität die steuernden Eingriffe des Menschen sind. Basierend auf den Simulationsergebnissen konnten Empfehlungen für die Optimierung der Sedimentation auf den landwirtschaftlich genutzten Überflutungsflächen gegeben werden.

N. V. Manh, N. V. Dung, N. N. Hung, B. Merz, and H. Apel: „Large-scale suspended sediment transport and sediment deposition in the Mekong Delta“,Hydrol. Earth Syst. Sci., 18, 3033-3053, 2014, doi:10.5194/hess-18-3033-2014