Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Peking sinkt

Peking ist weltweit unter den fünf Städten mit den größten Wasserproblemen. Durch übermäßige Nutzung des Grundwassers senkt sich die Region um die chinesische Hauptstadt seit 1935 langsam ab. Im Rahmen einer Studie eines internationalen Wissenschaftlerteams unter Beteiligung des GFZ, erschienen in der Fachzeitschrift Remote Sensing, wurden nun Satellitenbildern der Region der Jahre 2003 bis 2011 ausgewertet. Die Auswertung ergab, dass Teile von Peking, insbesondere das Viertel um das Geschäftszentrum der Stadt, sich jährlich um bis zu 10 Zentimeter absenken.

29.06.2016: Peking ist weltweit unter den fünf Städten mit den größten Wasserproblemen. Durch übermäßige Nutzung des Grundwassers senkt sich die Region um die chinesische Hauptstadt seit 1935 langsam ab. Im Rahmen einer Studie eines internationalen Wissenschaftlerteams unter Beteiligung des GFZ, erschienen in der Fachzeitschrift Remote Sensing, wurden nun Satellitenbildern der Region der Jahre 2003 bis 2011 ausgewertet. Die Auswertung ergab, dass Teile von Peking, insbesondere das Viertel um das Geschäftszentrum der Stadt, sich jährlich um bis zu 10 Zentimeter absenken.

Peking liegt innerhalb einer trockenen Ebene, in der sich über Jahrtausende Grundwasser angesammelt hat, das als Hauptwasserquelle genutzt wird. Durch die extensive Nutzung der Grundwasserressourcen durch legale und illegale Brunnen trocknet der Untergrund aus und senkt sich dadurch ab. Das Absinken von Land wird als hohes Georisiko eingestuft. Da die Bodenabsenkung nicht gleichmäßig stattfindet, besteht eine Gefährdung für Gebäude und Infrastruktur.

Dieses Georisiko zu kennen, ist essentiell, um Kompensationsmaßnahmen entwickeln zu können. Mit den im Rahmen der Studie ausgewerteten Radarinterferometrie-Daten (InSAR) kann die Absenkung von Land über große Flächen zeitlich und räumlich präzise und hochauflösend überwacht werden. So konnte herausgestellt werden, dass die Ausprägung der beobachteten Bodenabsenkungen vom Grundwasserspiegel, dem Vorkommen geologischer Störungen und dem Bodentyp abhängig ist. Insbesondere zeigt sich auch, dass die Verteilung von Brunnen zur Grundwasserentnahme mit der Bodenabsenkung in Verbindung gebracht werden kann. Die Rate der Absenkung ist im Bereich von Brunnen besonders hoch. (ak)

Chen, M., Tomás, R., Li, Z., Motagh, M., Li, T., Hu, L., Gong, H., Li, X., Yu, J., Gong, X., 2016. Imaging Land Subsidence Induced by Groundwater Extraction in Beijing (China) Using Satellite Radar Interferometry. Remote Sensing 8 (6), 468, doi: 10.3390/rs8060468

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