Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Hochpräzise Labore im Netzwerk

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20.08.2013|Potsdam: Am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ wird das neue Sekundärionen-Massenspektrometer (SIMS) in Betrieb genommen. Die 3,6 Millionen Euro teure Maschine ist etwa 10 Mal schneller und fünf Mal genauer in der Messung von geologisch wichtigen chemischen Systemen als ihr Vorgänger.

Einweihung des neuen Sekundärionenmassenspektrometers des GFZ

20.08.2013 | Potsdam:  Am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ wird das neue Sekundärionen-Massenspektrometer (SIMS) in Betrieb genommen. Die 3,6 Millionen Euro teure Maschine ist etwa 10 Mal schneller und fünf Mal genauer in der Messung von geologisch wichtigen chemischen Systemen als ihr Vorgänger.

Sekundärionenmassenspektrometrie ist eine der wichtigsten Mikromessmethoden in den Geowissenschaften und wird zur Bestimmung der Konzentration von Spurenelementen eingesetzt. Die erreichte Nachweisgenauigkeit ist enorm: Aus unvorstellbar kleinen Proben in der Größenordnung von Milliardstel Gramm findet SIMS ein einzelnes Atom unter zehn Millionen anderen Atomen heraus. So lassen sich beispielsweise winzigste Spuren von Edelmetallen bestimmen, mit denen die Entstehung von Lagerstätten erforscht werden kann.

Zur Zeit gibt es in ganz Europa genau fünf SIMS-Standorte. „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist dabei, ein Helmholtz-SIMS-Netzwerk aufzubauen. So wird beispielsweise im kommenden Januar ein SIMS zur Untersuchung biologischer Prozesse in der menschlichen Umwelt an das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig geliefert; das Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf nutzt eine solche Maschine insbesondere zur Ressourcenforschung,“ sagte Professor Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des GFZ. „Wir als Geowissenschaftler sehen ein solches Netzwerk als Grundstock für ein weltweites Netz der SIMS-Forschung für die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Zwecke: das GFZ stellt erstmals den Geowissenschaften weltweit eine solche Ressource zur Verfügung.

Dazu ist eine Vernetzung auf Basis eines neuartigen Fernsteuerprotokolls im Aufbau, die es allen Partner-Instituten ermöglichen wird, das ganze Spektrum der SIMS-Technik einzusetzen. Diese innovative Idee wurde maßgeblich von Michael Wiedenbeck, dem Leiter des SIMS-Labors am GFZ, vorangetrieben. Wiedenbeck: „Zur Zeit wird in Südafrika ein SIMS-Zentrum aufgebaut, das von mehreren am GFZ ausgebildeten Wissenschaftlern geführt wird. Von dieser Partnereinrichtung werden erstmals ab 2015 SIMS-Messungen vor Ort in Afrika gesteuert, während die zu untersuchende Probe hier in Potsdam unter Vakuum im SIMS-Gerät liegt.“ 

Die Vernetzung soll weiter ausgebaut werden: Konkret wird der Aufbau eines globalen Netzwerks mit Südafrika, Brasilien, Indien und Russland angestrebt. Das neue Kooperationskonzept wird bis 2015 vervollständigt, der Vollbetrieb dieses Fernsteuer-Netzes ist für das zweite Halbjahr 2015 angepeilt, dann stehen die Geräte weltweit der Forschung zur Verfügung. Die Nachfrage nach solcher Mikroanalytik existiert nicht nur seitens des GFZ: Die erste Projekte aus Norwegen und Aachen sind bereits für Anfang November verabredet. 

Das GFZ betreibt seit 1998 ein SIMS-Labor, das für Wissenschaftler aus aller Welt auf Kooperationsbasis zur Verfügung steht. Mehr als einhundert Projekte mit Wissenschaftlern aus 22 Ländern wurden hier in den letzten 14 Jahren bearbeitet. 

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