Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Geothermie und CO2-Speicherung: konkurrierende Nutzung des Untergrundes?

10.02.2010|Potsdam:
Die Bekämpfung der CO2-Emissionen kann an zwei Stellen ansetzen: Erstens können Energieformen genutzt werden, die keine oder nur sehr geringe Kohlendioxid-Emissionen freisetzen, dazu gehört die Erdwärme. Zweitens kann das beim Verbrennen von fossilen Energieträgern zwangsläufig freiwerdende CO2 abgetrennt und in geeigneten Gesteinsformationen geologisch gespeichert werden. Wenn aber Geothermie und geologische CO2-Speicherung die gleichen Gesteinsschichten nutzen wollen, stellt sich die Frage, ob das eine nicht das andere ausschließt.

Konferenz am GFZ zum Stand des Wissens beider Technologien

10.02.2010 | Potsdam: Die Bekämpfung der CO2-Emissionen kann an zwei Stellen ansetzen: Erstens können Energieformen genutzt werden, die keine oder nur sehr geringe Kohlendioxid-Emissionen freisetzen, dazu gehört die Erdwärme. Zweitens kann das beim Verbrennen von fossilen Energieträgern zwangsläufig freiwerdende CO2 abgetrennt und in geeigneten Gesteinsformationen geologisch gespeichert werden. Wenn aber Geothermie und geologische CO2-Speicherung die gleichen Gesteinsschichten nutzen wollen, stellt sich die Frage, ob das eine nicht das andere ausschließt.

Dieser Frage wollen über 250 Ingenieure, Geowissenschaftler und Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft auf der internationalen Tagung: „Geothermal Energy and CO2 Storage: Synergy or Competition?“ im Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ nachgehen. Es werden weltweit führende Wissenschaftler aus Kanada, Großbritanien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Norwegen, Dänemark und Deutschland den Stand des Wissens zu den Hauptaspekten beider Technologien berichten. Auf dem Treffen sind insgesamt 25 Nationen vertreten.

Das GFZ bietet als weltweit einzige Forschungseinrichtung bereits seit Jahren für beide Gebiete großangelegte Feldexperimente als Schlüsselbeiträge zu den großen thematischen Herausforderungen unserer Zeit in den Bereichen Klima und Energie. Das Potsdamer Helmholtz-Zentrum hat dazu eigens sowohl ein Zentrum für CO2-Speicherung als auch ein Internationales Geothermiezentrum gegründet.

Die beiden brandenburgischen Forschungslabore Groß-Schönebeck (Geothermie) und Ketzin (CO2-Speicherung) gelten weltweit als Referenzstandorte. Im GFZ-Geothermielabor Groß Schönebeck wurde erstmals die ganze Kette von Reservoircharakterisierung bis zur geothermischen Nutzung tiefer sedimentärer Lagerstätten in einem Forschungsprojekt getestet. Der Standort wird jetzt zur Entwicklung innovativer tiefengeothermischer Technologien ausgebaut. Im Labor Ketzin wird erstmals in Europa auf dem Festland die Injektion von CO2 gezeigt; mit dem weltweit umfassendsten Messinstrumentarium für ein solches Projekt werden Beobachtungsmethoden zur Überwachung der ablaufenden Prozesse entwickelt. Die Forschung zur gemeinsame Nutzung von geeigneten Gesteinsformationen durch Geothermie und CO2-Speicherung ist in diesem Zusammenhang ein neues Forschungsfeld.

Die Forschungsresultate sind alles andere als regionaler Natur: die hier entstehenden Verfahren und Lösungen sollen letztlich den aufstrebenden Nationen und Schwellenländern nützen, ihren notwendigen Energiebedarf zu stillen und gleichzeitig die Kohlendioxidemissionen zu begrenzen.

Am zweiten Tag der Tagung diskutieren Vertreter aus Politik und Gesellschaft die Schlussfolgerungen aus den Forschungsergebnissen unter dem Aspekt, die entwickelten Technologien umzusetzen und Randbedingungen für die Untergrundnutzung abzuleiten.

Informationen zur Konferenz

Faltblatt zur CO2-Speicherung

Faltblatt zur Geothermie

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