Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Elektromagnetische Messungen zur Bewertung von Erdölfördertechniken

08.05.2014|Bockstedt: Den in einer Lagerstätte verbliebenen Anteil von Erdöl herausfinden und damit die Wirksamkeit der Fördermethoden überprüfen – dieses Ziel verfolgen Forscher vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Wintershall jetzt in einem gemeinsamen Forschungsprojekt im Erdölfeld Bockstedt/Niedersachsen. Das ist vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von Rohstoffen keine unwichtige Frage: in den meisten Lagerstätten bleibt mehr als die Hälfte des Erdöls ungefördert. Mit elektromagnetischen geophysikalischen Methoden soll in einem ersten Feldtest erprobt werden, ob der noch in der Lagerstätte verbliebene Anteil an Erdöl ermittelt werden kann.

08.05.2014|Bockstedt: Den in einer Lagerstätte verbliebenen Anteil von Erdöl herausfinden und damit die Wirksamkeit der Fördermethoden überprüfen – dieses Ziel verfolgen Forscher vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Wintershall jetzt in einem gemeinsamen Forschungsprojekt im Erdölfeld Bockstedt/Niedersachsen. Das ist vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von Rohstoffen keine unwichtige Frage: in den meisten Lagerstätten bleibt mehr als die Hälfte des Erdöls ungefördert. Mit elektromagnetischen geophysikalischen Methoden soll in einem ersten Feldtest erprobt werden, ob der noch in der Lagerstätte verbliebene Anteil an Erdöl ermittelt werden kann.

Bei der „Controlled Source Electromagnetic-Methode (CSEM)“ wird kurzzeitig Wechselstrom mit niedriger Frequenz in den Boden geleitet. Durch den Stromfluss entstehen elektromagnetische Felder im Untergrund, deren Signale von passiven Empfängern gemessen werden. Mit dem Verfahren kann die elektrische Leitfähigkeit des Untergrunds bestimmt werden. Das in einer Lagerstätte vorhandene Erdöl und Salzwasser weisen unterschiedliche elektrische Leitfähigkeiten auf. Das Salzwasser ist sehr leitfähig, Öl hingegen nicht. Je höher bei den Messungen die elektrische Leitfähigkeit ist, desto mehr Salzwasser und um so weniger Öl befindet sich im Untergrund. Verläuft die Erdölförderung wie gewünscht, wird das vorhandene Öl nach und nach aus den Gesteinsporen herausgeholt und durch nachströmendes Salzwasser ersetzt. Die Leitfähigkeit des Untergrunds müsste im Laufe der Produktion also stetig zunehmen. Mit der CSEM-Methode könnte man diese Veränderungen durch wiederholte Messungen nachverfolgen.

Ob die Leitfähigkeits-Messungen dafür geeignet sind, wollen die Forschungspartner durch einen Feldversuch im Erdölfeld Bockstedt bei Barnsdorf in Niedersachsen feststellen. Der Test auf dem 18 Quadratkilometer großen Gebiet begann Anfang Mai 2014 und wird mit Auf- und Abbau insgesamt ungefähr drei Wochen dauern.
Auf die Umwelt hat das Verfahren keine Auswirkungen: Tiere und Pflanzen werden nicht beeinträchtigt. Sollten die Tests erfolgreich sein, entstünde ein umweltfreundliches Kontrollinstrument zur Überprüfung und Bewertung von Erdölfördertechniken.

Weitere Meldungen

zurück nach oben zum Hauptinhalt