Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Druckmanagement in CO2-Speichern durch Förderung von Salzwasser

18.10.2014: Ein internationales Wissenschaftlerteam um Thomas Kempka (Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) untersucht, wie ein gezieltes Herausfördern vonFluiden aus der Speicherformation den Porendruck absenken kann.

18.10.2014: Die Speicherung von Wasser und Gas in porösen Sandsteinen in der Tiefe ist heute Standard. Allerdings führt jegliche Einspeicherung im geologischen Untergrund zu einer Druckerhöhung in den Poren des Gesteins der Speicherformation. Das in den Poren bereits vorhandene, stark salzhaltige Wasser wird dadurch zum Ausweichen gezwungen, auch kann es zu Hebungen an der Erdoberfläche kommen. Eine Möglichkeit zur Lösung des Problems wäre also, das Salzwasser aus der Tiefe zu fördern und so Raum zu schaffen für das zu speichernde Gas.

In einer aktuellen Studie untersucht ein internationales Wissenschaftlerteam um Thomas Kempka (Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ), wie ein gezieltes Herausfördern der Fluide aus der Speicherformation diese negativen Effekte reduzieren kann. Auf der Grundlage gekoppelter numerischer Modellrechnungen konnte gezeigt werden, dass der Porendruck in der Speicherformation durch Herauspumpen des Tiefenwassers soweit gesenkt werden kann, dass Oberflächenhebungen in der Umgebung der Einspeicherbohrung um bis zu 37 % reduziert und an den Förderbohrungen vollständig vermieden werden können.

Das aus der Tiefe geförderte Wasser ist warm. Daher wird in weiterführenden Studien erforscht, ob das aus der Speicherformation geförderte Wasser zur Gewinnung von geothermischer Energie genutzt werden kann. Die synergetische Nutzung von Untergrundspeichern könnte die Effizienz der Geothermie erhöhen.

Thomas Kempka et al.: “Coupled Hydro-Mechanical Simulations of CO2 Storage Supported by Pressure Management Demonstrate Synergy Benefits from Simultaneous Formation Fluid Extraction”, Oil Gas Sci. Technol. – Rev. IFP Energies nouvelles, 14.10.2014

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