Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Dr. Hella Wittmann‐Oelze erhält Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis der DMG

Deutsche Mineralogische Gesellschaft verleiht Nachwuchsmedaille an GFZ-Wissenschaftlerin für ihre grundlegenden Beiträge auf dem Gebiet der Geochemie der kosmogenen Nuklide

Auf der DMG-Jahrestagung am 16.09.2013 erhielt Frau Dr. Hella Wittmann‐Oelze den Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis für ihre grundlegenden Beiträge auf dem Gebiet der Geochemie der kosmogenen Nuklide. Diese erlauben akkurate Bestimmungen von Stoffkreisläufen und Altern der Erdoberfläche.

Frau Dr. Wittmann‐Oelze war es erstmals möglich, anhand kosmogener Nuklide in Flusssedimenten zu dokumentieren, dass die mit geodätischen Methoden bestimmte Hebung der Schweizer Zentralalpen eine Folge der Erosion ist. Hebung und Erosion korrelieren über einen weiten Bereich dieser Raten.

Ferner widmete sich Frau Dr. Wittmann‐Oelze der Weiterentwicklung der Methode. Es gelang ihr, die in-situ kosmogene Nuklidmethode in großen Sedimentbecken wie dem Amazonasbecken erfolgreich anzuwenden. Sie konnte rezente und vergangene Sedimentflüsse des Amazonas und seiner Seitenarme quantifizieren und feststellen, dass die gesamte Menge an Sediment, die in den Anden produziert wird, aus dem Amazonasfluss in den Atlantik transportiert wird. Somit ist das Amazonasbecken kein Auffangbecken für Sediment, obwohl es über die weltweit größte Überflutungsebene verfügt. Eher arbeitet es wie ein großer „Stoßdämpfer“, der Änderungen im Sedimenttransport abfedern kann. Dieser „Stoßdämpfer“ ist in der Lage, auch über verschie­dene klimatische Zeitperioden des Holozäns hinweg, die Menge an exportiertem Sediment konstant zu halten.

Mit ihren fundamentalen Arbeiten legte Frau Dr. Wittmann‐Oelze das enorme Potential der in-situ Nuklidmethode dar, mit welchem rezente und vergangene Sedimentflüsse aus terrestrischen und marinen Archiven rekonstruiert und Wechselwirkungen zwischen Fluid und Gestein erforscht werden können. 

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