Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Bypass zur Untersuchung mikrobieller Stoffwechselprozesse in Geothermieanlagen

05.03.2014| Potsdam: Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ haben gemeinsam mit Industriepartnern ein mobiles Bypass-System für Geothermieanlagen entwickelt. Mit dem Bypass können vor Ort die Einflüsse mikrobieller Stoffwechselprozesse auf Ausfällungen (Scaling) und Korrosion bei unterschiedlichen Temperaturen untersucht werden.

05.03.2014| Potsdam: Wissenschaftler des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ haben gemeinsam mit Industriepartnern ein mobiles Bypass-System für Geothermieanlagen entwickelt. Mit dem Bypass können vor Ort die Einflüsse mikrobieller Stoffwechselprozesse auf Ausfällungen (Scaling) und Korrosion bei unterschiedlichen Temperaturen untersucht werden. Basierend auf einem modularen Konzept, kann es hinsichtlich Form und Größe der Werkstoffproben an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst und in verschiedenen Bereichen der Anlage eingesetzt  werden. Ziel der Untersuchungen ist es, wirksame  Maßnahmen zur Vermeidung mikrobiell verursachter Anlagenstörungen zu entwickeln. Erstmalig kommt das System in der Geothermieanlage Neubrandenburg zum Einsatz.

Bundesweit werden gegenwärtig rund 240 MW Wärmeleistung und 25 MW elektrischer Leistung durch geothermische Anlagen bereitgestellt. Betriebserfahrungen mit großtechnischen Anlagen zeigen, dass Scaling und  Korrosion die Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit geothermischer Anlagen stark beeinflussen können. Trotz extremer Temperatur- und Salinitätsbedingungen in den  als Wärmeüberträger genutzten  Fluiden können mikrobielle Stoffwechselprozesse diese Vorgänge noch beschleunigen. Neben Schäden an der obertägigen Anlage werden Prozesse im Bohrloch, an den Pumpen und im Reservoir beeinflusst.  So kommen in der tiefen Geothermie häufig Kreiselpumpen in Tiefen von einigen hundert Metern zum Einsatz. Die Temperatur- und Platzverhältnisse in der Bohrung erfordern sehr teure Bauweisen, so dass Korrosionsschäden für Anlagenbetreiber große finanzielle Belastungen bedeuten können.

Die Wissenschaftlergruppe um die Biologin Hilke Würdemann  will aus den Erkenntnissen Handlungsempfehlungen für den Anlagenbetrieb ableiten. Die Forschungsarbeiten werden im Rahmen des vom BMU geförderten Forschungsprojektes MiProTherm durchgeführt.

Weitere Meldungen

zurück nach oben zum Hauptinhalt