23.02.2017: Die Geodäsie ist die Wissenschaft von der Vermessung der Erdoberfläche. Ein wichtiges Werkzeug hierbei ist heutzutage der Einsatz von Globalen Satelliten-Navigationssystemen (GNSS). Am 21. und 22. Februar trafen sich über hundert Expertinnen und Experten aus Praxis und Forschung zum GNSS-Seminar „Kompetenz für die Zukunft“ auf dem Telegrafenberg, um sich über neueste Entwicklungen auszutauschen.
Die wohl bekannteste GNSS-Anwendung ist das Global Positioning System GPS, dessen Nutzen jeder Autofahrerin und jedem Autofahrer vertraut ist. Aus Sicht der Forschung ist ein aktueller Entwicklungstrend vor allem die Anwendung von Multi-GNSS, wobei es um eine Verknüpfung von verschiedenen GPS-Systemen geht, die gemeinsam nicht nur für die Positionsbestimmung interessant sind, sondern wichtige Daten zum Beispiel für das Vulkan- und Erdbebenmonitoring liefern. Neben GPS-Systemen kommen die Satelliten des russischen Glonass, des chinesischen Beidou und des europäischen Galileo-Systems hinzu. Dass das möglich ist, erlaubt die weltweite Vernetzung der Datenströme für Echtzeitanwendungen. Auch im Flugbetrieb oder Schiffsverkehr werden diese Echtzeitdaten genutzt.
Harald Schuh, Organisator der Veranstaltung und Direktor des GFZ-Departments Geodäsie sowie Leiter der Sektion Geodätische Weltraumverfahren, freut sich über die rasche Entwicklung auf diesem Forschungsgebiet und den rasanten technischen Fortschritt „bald werden fast 130 Satelliten für die Wissenschaft nutzbar sein“.
Ausgerichtet wurde das Seminar von der Geodäsie Akademie des DVW (Deutsche Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.V.) in Zusammenarbeit mit dem GFZ. (ak)
