Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

AGU-Auszeichnung für Harald Schuh

Harald Schuh wurde mit dem „Ivan I. Mueller Award for Distinguished Service and Leadership“ 2022 der Sektion Geodäsie der American Geophysical Union (AGU) ausgezeichnet.

Harald Schuh, Direktor des Department 1 „Geodäsie“ am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Professor für Satellitengeodäsie an der TU Berlin, wurde mit dem „Ivan I. Mueller Award for Distinguished Service and Leadership“ der Sektion Geodäsie der American Geophysical Union (AGU) für das Jahr 2022 ausgezeichnet. Der Preis wird an Personen verliehen, „die sich durch ihre Arbeit oder ihren Dienst um die Weiterentwicklung und Förderung der entdeckungs- wie lösungsorientierten Wissenschaften verdient gemacht haben“. Die AGU ist eine gemeinnützige Organisation, die weltweit 130.000 Enthusiasten und Expert:innen in den Erd- und Weltraumwissenschaften unterstützt und jährlich eine ausgewählte Anzahl von Personen auszeichnet. Die offizielle Preisverleihung fand auf der AGU22-Herbsttagung vom 12. bis 16. Dezember 2022 in Chicago statt.

Anlässlich der Preisverleihung teilte die AGU mit:

„Harald Schuh wird von der internationalen Gemeinschaft der Erd- und Weltraumwissenschaften für seinen enormen persönlichen und selbstlosen Einsatz zur Förderung der Erd- und Weltraumwissenschaften ausgezeichnet.

Die Sektion Geodäsie wählte Harald Schuh aufgrund seiner bedeutenden Leistungen im Dienste der Geodäsie und seiner Führungsrolle in der Geodäsiegemeinschaft aus. Seine Forschungen und seine Arbeit für die geodätische Gemeinschaft haben zu grundlegenden Beiträgen für eine Vielzahl von Themen in der Satellitengeodäsie geführt, darunter VLBI, Referenzrahmen, GNSS, Quantengeodäsie, Schwerefeld und andere.

International führende Forscherpersönlichkeit

Harald Schuh ist eine international anerkannte führende Forscherpersönlichkeit auf dem Gebiet der VLBI (Very Long Baseline Interferometry). Er war ein Pionier bei der Förderung dieser Technologie, um die Einrichtung des Internationalen Terrestrischen Referenzrahmens (ITRF) und die Realisierung des Internationalen Himmelsreferenzsystems (ICRS) zu unterstützen. Gemeinsam mit internationalen Kollegen gründete er den International VLBI Service (IVS), eine internationale Zusammenarbeit von Organisationen, die globale VLBI-Komponenten betreiben und unterstützen, und war von 2007 bis 2013 Vorsitzender dieser Organisation. Harald Schuhs Engagement für IVS und seine große Vision führten zur Entwicklung des VLBI Global Observing System (VGOS) mit einer Reihe neuer Radioteleskope in den USA, Japan, Deutschland, Spanien, Norwegen, Schweden, Finnland und China.“

„Beeindruckende Dienste für die wissenschaftliche Gemeinschaft“

Die AGU würdigte Harald Schuhs leidenschaftliches Streben nach Pionierforschung in der Geodäsie sowie seine „uneigennützigen Beiträge und seine Dienste für die wissenschaftliche Gemeinschaft“ als „beeindruckend“. Er war und ist Mitglied diverser wichtiger nationaler und internationaler Organisationen und Arbeitsgruppen, darunter Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) in München, Deutschland, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Europäischen Glasfaserprojekts NEAT-FT, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Forschungsgruppe für Satellitengeodäsie (FGS), Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Vermessung und Geoinformation (OVG), Präsident der Österreichischen Geodätischen Kommission (ÖGK) und des Österreichischen Nationalkomitees der IUGG, Präsident der IAU-Kommission 19 für Erdrotation, gewähltes Mitglied des IAG-Exekutivkomitees und IAG-Präsident für 2015-2019. Derzeit ist er Vorsitzender der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK, 2019-2024) und Vorsitzender des Lokalen Organisationskomitees der nächsten Generalversammlung der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik (IUGG) in Berlin (2023).

Einsatz für Wissenstransfer und als Mentor für andere Forschende

Die AGU würdigte Harald Schuh auch als „wahrhaft inspirierende Führungspersönlichkeit in seinem Fachgebiet, die sich mit großer Leidenschaft und Enthusiasmus dafür einsetzt, die Geodäsie nicht nur in der Grundlagenforschung voranzubringen, sondern auch auf Regierungs- und Ministerialebene in einer Weise, die die Geodäsie in eine einflussreichere Position bei Entscheidungsprozessen zur Veränderung unserer Gesellschaft bringt. Als ehemaliger Direktor des Instituts für Geodäsie und Geophysik an der Technischen Universität Wien (2002-2012) und derzeitiger Direktor des Department Geodäsie am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ war und ist er ein engagierter Mentor und hat viele Doktorand:innen, Postdocs und Wissenschaftler:innen von Weltrang in sein Forschungsteam aufgenommen.“

Harald Schuh zu seiner Auszeichnung:

„Ich fühle mich sehr geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten, da der Dienst an der internationalen geodätischen Wissensgemeinschaft, die Ausbildung von Studierenden und die Schulung der nächsten Generation von Geodäsieexpertinnen und -experten immer ein wichtiger Teil meines Berufslebens war“, sagt Harald Schuh. „In der Geodäsie leben wir in einer aufregenden Ära mit neuen Technologien zum Monitoring, den nächsten Weltraummissionen und kommenden Satellitenpositionierungs- und Navigationsszenarien, und ich freue mich, zu diesen Entwicklungen beitragen zu können.

Seit 2015 vertrete ich internationale Wissenschaftsorganisationen wie die International Union of Geodesy and Geophysics (IUGG) und die International Association of Geodesy (IAG) – in Zusammenarbeit mit der AGU – auf der Jahreskonferenz des United Nations Global Geospatial Information Management (UN-GGIM) in New York. Dies ermöglichte es mir, Wissenschaft und Forschung auf hoher politischer Ebene weiter zu fördern und insbesondere die Entwicklung der geodätischen Infrastruktur sowie die Aus- und Weiterbildung der nächsten Generation von Geodätinnen und Geodäten zu unterstützen.

Ich möchte allen meinen ehemaligen und jetzigen Kolleginnen und Kollegen danken, die meine Aktivitäten in den vergangenen Jahrzehnten unterstützt haben, und ich bin stolz darauf, dass dieser Preis nach Prof. Ivan I. Mueller benannt ist, der einer meiner Vorgänger als Präsident der IAG war. Die Förderung der Geodäsie ist unser gemeinsames Ziel.“


Die Informationen zum Preis auf der AGU-Website:

https://www.agu.org/Award-Showcase/Pages/Section-Awards-Lectures/Geodesy#schuh


AGU Medienkontakt:

Hope Garland, news@agu.org

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