Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

6.200 Gäste beim Potsdamer Tag der Wissenschaften

Am 4.5. fand die Veranstaltung erstmals auf dem Telegrafenberg statt. Das vielfältige Programm lud zum lebendigen Austausch über aktuelle Forschung und zum selber Experimentieren ein. Ein Rückblick.

Am Samstag, den 4. Mai 2024, kamen rund 6.200 Menschen zum 11. Potsdamer Tag der Wissenschaften auf den Telegrafenberg. Zum ersten Mal waren die vier Institute des „Wissenschaftsparks Albert Einstein“ Gastgeber für diese Veranstaltung: Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungszentrum GFZ, die Potsdamer Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI, sowie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK und das Leibniz-Institut für Astrophysik AIP.

Insgesamt 36 Forschungseinrichtungen aus Potsdam und dem Land Brandenburg boten 150 Programmpunkte – von Info-Ständen über Mitmachexperimente, Vorträge, Diskussionen und Workshops bis zu Laborbesichtigungen und Führungen über das Gelände des historischen Wissenschaftsparks. Allein das GFZ war mit 27 Stationen vertreten. Bei frühsommerlichem Wetter hatten sich besonders viele Familien mit Kindern auf den Weg zur Wissenschaft gemacht. Sie kamen bei den vielen Mitmachangeboten voll auf ihre Kosten. Auch für Fachkräfte aus Kitas und Schulen sowie für angehende Studierende und Jugendliche auf der Suche nach beruflicher Orientierung gab es viele Impulse.  

Impressionen des Tages finden sich in der beschrifteten Bildergalerie oben auf dieser Seite.

Eröffnung durch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert und GFZ-Vorständin Susanne Buiter

Gemeinsam mit Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert und Simone Leinkauf, Geschäftsführerin des veranstaltenden Vereins ProWissen, begrüßte Susanne Buiter als Wissenschaftliche Vorständin des größten gastgebenden Instituts GFZ die Gäste aus der Wissenschaft und die Besucher:innen:

„Wir Institutionen auf dem Telegrafenberg freuen uns ganz besonders, dass wir den Gästen beim Potsdamer Tag der Wissenschaften unsere Forschung zum System Erde, zu Klima und Energiewende oder zu eisigen Permafrostregionen und fernen Galaxien zeigen und erlebbar machen können. Heute wollen wir gemeinsam auch zeigen, wie wichtig der Dialog der Wissenschaft mit allen Teilen der Gesellschaft ist. Es geht nicht nur darum, uns zu präsentieren, sondern auch darum, ein offenes Ohr für die Fragen der Menschen zu haben und Antworten zu geben. Wir freuen uns deshalb auch sehr über die vielen anderen Wissenschaftseinrichtungen und Hochschulen aus der Region, die sich und ihre Themen ebenfalls auf unserem Campus erlebbar machen.“

Die offizielle Entdeckungstour startete am GFZ-Stand zu Erdbeben

Im Anschluss startete die traditionelle offizielle Entdeckungstour, an der auch Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle teilnahm. Der Weg führte zu Stationen aller vier gastgebenden Einrichtungen und begann am GFZ-Stand zum Thema Erdbebenrisiko und erdbebensicheres Bauen. Hier konnte durch gemeinschaftliches Hüpfen ein Mini-Erdbeben ausgelöst und gemessen werden. Welche Auswirkungen die realen Erschütterungen eines Bebens auf Gebäude haben können und wie man durch angepasstes Bauen schützen kann, testete Oberbürgermeister Schubert mit einem Gebäude-Gerüst-Modell an der Rüttelplatte. Annabel Händel aus der GFZ-Sektion 2.6 „Erdbebengefährdung und dynamische Risiken“ erläuterte die Hintergründe.

Ministerin Manja Schüle verlieh Brandenburger Wissenschaftspreise

Ein weiteres offizielles Highlight war die Verleihung der Brandenburger Wissenschaftspreise für Lehre und Forschung durch die Wissenschaftsministerin Manja Schüle, die im Großen Refraktor überreicht wurden. Dieses Jahr stand der Landeslehrpreis unter dem Motto „Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre“.

Vielfältiges Programm

Das weitere vielfältige Programm bot Einblicke in die verschiedensten Forschungsbereiche: Von der Probe-Arktisreise in originaler Polarkleidung, der virtuellen Reise mittels VR-Brille in die Tundra Sibiriens, dem 3D-Druck von Trillerpfeifen, der Steuerung von Roboterarmen mit Controllern und Gesten, der Rolle von KI bei der Lösung von Problemen, über das Herstellen von Samenbomben und Kräutersalz, Entwicklungen zu einer nachhaltigen Ernährung – zum Beispiel mit Insekten, Ideen für eine Smart City Potsdam zu fairer, grüner und gerechter Stadtentwicklung, bis zur Bestimmung von Muscheln in heimischen Gewässern, einem Blick auf die Sonne durch ein mobiles Teleskop und zum Jagen von Mikroorganismen.

Themen des GFZ waren u.a. das Weltraumwetter – Wichtigkeit, Ursachen und Vorhersagen mit interaktiven Videos, Experimenten und Quiz; die Nutzung der Erdwärme zur nachhaltigen Energieversorgung; Beobachtung der Auswirkungen des Klimawandels – Wir „messen der Landschaft den Puls“: Wetter, Treibhausgase, Bodenwasser und Baumwachstum; Was können wir mit Satelliten über die Erde lernen; Wie funktioniert GPS und wie nutzen das die Geowissenschaften?; Welche Wirkung haben Moore auf den Klimawandel und was bringt die Wiedervernässung?; Was lernen wir aus der Analyse von Mineralien?; Plane dein klimaneutrales Leben mit dem Klimapuzzle des RIFS Potsdam; Die Bedeutung von Vielfalt in der Wissenschaft – eine Podiumsdiskussion.

Ein neues Highlight war die mobile Planetariumskuppel der Stiftung Planetarium Berlin. In dem mobilen Wissenschaftstheater kann nicht nur der Sternenhimmel projiziert werden. Es eignet sich auch für beeindruckende 360-Grad Ansichten der Erde aus Forschungsprojekten des GFZ – von den Ursachen für Erdbeben über den Rückgang der Eisschilde bis zur Erdbeobachtung mittels Satelliten wie GRACE-FO und EnMAP.

Weitere (GFZ-)Programmpunkte finden Sie hier und in der Bildergalerie oben.

Viel positive Resonanz

Die ersten der über 6000 Besucher:innen waren bereits um 12:30 auf den Telegrafenberg geströmt, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn. Die letzten waren verwundert, zu Veranstaltungsschluss um 19 Uhr doch erst ein Drittel des Campus besucht zu haben. Manche kamen mit genauen Programmvorstellungen, andere ließen sich über den Berg treiben und von vielen fleißigen Helfenden beraten.

Viele Potsdamer:innen waren zum ersten Mal auf dem Telegrafenberg und freuten sich, den interessanten historischen Wissenschaftsstandort endlich einmal kennenlernen zu können.

Die Resonanz war nicht nur bei den Besucher:innen äußerst positiv. Auch die vielen Engagierten aus der Wissenschaft und den Instituten freuten sich über das Interesse der Gäste und hatten Spaß am gemeinsamen Experimentieren und Diskutieren.

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Referentin
Dr. Karina Schollän

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