Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Erforschung der Lichtverschmutzung am Nachthimmel mit neuer Webanwendung

07.12.2015: Dr. Christopher Kyba, GFZ-Sektion Fernerkundung, erforscht die Lichtverschmutzung (engl. skyglow) – eine bisher vernachlässigte und weitgehend unerforschte Form der Umweltverschmutzung. Sie beschreibt das Phänomen, dass die Nacht durch zunehmende künstliche Beleuchtung immer heller wird. Mithilfe von BürgerwissenschaftlerInnen und einer neuen Webanwendung soll dieses Phänomen besser verstanden werden.

07.12.2015: Dr. Christopher Kyba, GFZ-Sektion Fernerkundung, erforscht die Lichtverschmutzung (engl. skyglow) – eine bisher vernachlässigte und weitgehend unerforschte Form der Umweltverschmutzung. Sie beschreibt das Phänomen, dass die Nacht durch zunehmende künstliche Beleuchtung immer heller wird. Mithilfe von BürgerwissenschaftlerInnen und einer neuen Webanwendung soll dieses Phänomen besser verstanden werden.

In dem Projekt „Myskyatnight“ von GFZ und Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB in Berlin können Laien als BürgerwissenschaftlerInnen anhand von Referenzsternen die Lichtverschmutzung an jedem Ort der Erde bestimmen. Eine neue webbasierte Anwendung Myskyatnight.com bietet jedem Interessierten die Möglichkeit, gewonnene Daten zu visualisieren und eigene Analysen durchführen. Christopher Kyba hat sie zusammen mit der Berliner Firma Interactive Scape entwickelt. Dort sind die Daten von „Verlust der Nacht“ und zwei weiteren Bürgerwissenschaften-Projekten zur Lichtverschmutzung gebündelt. „Wir geben die Daten in die Hände der Bürger und sind sehr gespannt, was sie daraus machen.“, so Kyba.

Die Einflüsse des „skyglow“ auf Ökosysteme sind noch weitgehend unbekannt, es kann am besten mithilfe von BürgerwissenschaftlerInnen erforscht werden. Messungen von Satelliten sind ungeeignet, da sie nur das nach oben abgestrahlte Licht messen, nicht die Helligkeit, die am Boden von Menschen und anderen Lebewesen erlebt wird. Den hohen Blauanteil im Licht von LEDs können Satelliten außerdem kaum wahrnehmen. Messungen der BürgerwissenschaftlerInnen sind unverzichtbar für die Wissenschaft, denn so kann ermittelt werden, wie sich der Himmel weltweit verändert. Bisher sind tausende Messungen aus 111 Ländern eingegangenen. Das Projekt „Myskyatnight“ wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des MYGEOSS Programms gefördert. Die Webseite Myskyatnight.com wurde am 3. Dezember 2015 freigeschaltet.

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