So ist Wissenschaft: Nach getaner Arbeit flogen die Forscherinnen und Forscher der Expedition „Uhrwerk Ozean“ – ein Projekt des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – mit dem Zeppelin von der Ostsee zurück. Auf dem Weg nach Süden sammelten sie aber weiter Daten, wie schon auf dem Hinflug, nicht von der Wasser- sondern von der Landoberfläche.
Kolleginnen und Kollegen aus dem GFZ, die in der Gegend um Demmin arbeiten, waren froh über das Angebot aus dem Zeppelin, von oben Bilder mit der Hyperspektralkamera aufzunehmen. Das Gerät erfasst bis zu 1000 Spektralbänder des Lichtspektrums und kann so Aufschluss über die Beschaffenheit von Oberflächen geben, sei es Wasser oder Boden. Das GFZ-Team nutzt die Daten aus dem Zeppelin zum Abgleich mit den selbst gewonnenen Daten. Im GFZ-Projekt geht es darum herauszufinden, wie der Klimawandel und die sich wandelnde Landnutzung die natürlichen Ökosysteme beeinflussen.
In einem anderen Projekt, das vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei aus koordiniert wird, geht es darum, wie künstliche Beleuchtung Ökosystem beeinflusst und auch die Sicht auf die Sterne beeinträchtigt. Christopher Kyba vom GFZ ist an dem Projekt „Verlust der Nacht“ beteiligt und ist Koautor eines kürzlich erschienen Weltatlas zur Lichtverschmutzung. Sein IGB-Kollege Andreas Jechow entdeckte den Zeppelin, als der gerade über den Stechlin-See flog, wo das IGB ein Seelabor betreibt. Auch vom See wurden Hyperspektralaufnahmen gemacht. Und wer weiß, vielleicht wird daraus eine Kooperation? So ist Wissenschaft.
29.06.2016: Josef Zens
>>Hi-Tech-Zeppelin ermöglicht neuen Blick auf die Erdoberfläche
>>Weltatlas der künstlichen Beleuchtung
